Die deutsche Besteck-Manufaktur Mono kann auf eine Geschichte zurückblicken, die bis ins Jahr 1895 zurückreicht. Heute erzeugt das Unternehmen Produkte, die teils seit über einem halben Jahrhundert mit weitgehend unveränderten Techniken und Methoden hergestellt werden. Für Wilhelm Seibel V., der das Familienunternehmen in fünfter Generation leitet, ist die Tradition aber nur eine Seite der Medaille, denn Mono setzt gleichzeitig auf Innovation und progressive Produktideen. Die Zusammenarbeit mit externen Designern ist dabei unerlässlich. Einer der wichtigsten kreativen Mitstreiter ist Mark Braun, der auch die brandneue Besteckserie Mono V gestaltet hat.
Die Ausgangspunkte für den deutschen Designer und die Manufaktur in Mettmann waren ressourcenschonender Materialeinsatz, einfache Herstellungsweise und höchster Qualitätsanspruch. „Wir wollten mit diesem Entwurf ein deutliches Statement setzen: Eine hochwertige Gestaltung made in Germany, die zudem bezahlbar ist. Das zu bieten, hat uns in der Entwicklung alle sehr gefordert und gleichzeitig einen besonderen kreativen Prozess vorangetrieben“, betont Braun.
Die Inspiration für Mono V kam ungewöhnlicherweise aus dem Design von Wegwerfbesteck. Dieses zeichnet sich dadurch aus, dass es die Funktion gewährleistet, allerdings mit möglichst geringem Materialeinsatz und Kosten. Nach diesem Prinzip entwickelte Mark Braun viele Material- und Formstudien. Am Ende blieb ein zentrales Gestaltungs- und Funktionselement übrig – ein V. Die V-Prägung des Griffs verleiht dem Besteck die nötige Stabilität, was eine Reduktion des Werkstoffs erst möglich macht. Übrig bleibt ein nur 1,5 mm dünnes Edelstahlblech.
Form und Funktion
Das V der Besteckgriffe trägt nicht nur zur Stabilität bei, sondern schafft auch eine äußerst charakteristische Ästhetik. Zudem sorgt diese Form für eine angenehme Haptik. „Besteck ist sehr nah am Menschen, weshalb die Nutzungsperformance ein entscheidender Faktor ist – wie liegt das Besteck in der Hand, wie intuitiv ist die Nutzung, wie liefern wir die funktionalen Standards auf Topniveau und geben der Form doch etwas nie Dagewesenes“, beschreibt Braun das Anforderungsprofil der Mono V-Serie.
Für Mark Braun hat jedes Material eine besondere Qualität. An Metall und im speziellen Edelstahl faszinieren ihn die formale Genauigkeit und technische Vielseitigkeit in der Verarbeitung. „Ich mag die markante Präsenz in der Nutzung und die Langlebigkeit, die dem Material innewohnt: gekommen, um zu bleiben“, versichert er.
Die Marke Mono wurde eher zufällig durch das erste Mono-Besteck (Mono A), ein Design von Peter Raacke, Ende der 50er-Jahre gegründet. Seitdem ist es ein wichtiges Prinzip des Unternehmens, Produkte mit unterschiedlichen Designern und Studios zu entwickeln, erläutert Firmenchef Wilhelm Seibel. „Unsere Produktideen nicht In-House entwickeln zu müssen, sehen wir als große Chance und riesigen Multiplikator, da wir auf einen unbegrenzten Pool an Kreativität zurückgreifen können. Ich möchte mir nicht ausmalen, wie langweilig unser Portfolio aussehen würde, wenn wir das alles selbst hätten entwickeln müssen“, sagt Seibel.
Tradition und moderne Präsentation
Nach Mono Ring (Originaldesign von Peter Raacke, 1962) und Mono Fondue ist Mono V das dritte gemeinsame Projekt von Mono und Mark Braun. Doch die Zusammenarbeit mit externen Kreativen geht weit über das Produktdesign hinaus. So arbeitet Mono auch für Kampagnen oder Visuals mit anderen Studios zusammen. Grafiker sorgen dafür, dass Mono „an allen Touchpoints adäquat, wiedererkennbar und zeitgeistig präsentiert wird“, erklärt Seibel.
„Für unser neues Mono V Besteck haben wir gemeinsam mit dem Berliner Studio bus.group komplett digital Produktvisuals und Animationen entwickelt“, gibt Seibel ein konkretes Beispiel. „Und dank der Reichweite über soziale Medien werden wir von Händlern oder Restaurants aus Seoul, Montreal oder Melbourne kontaktiert. Das lief in den 90er-Jahren alles noch etwas anders. Das Schöne ist, dass ein Thema damals, heute und in Zukunft unverändert relevant ist: Die Tischgemeinschaft. Und wir hoffen, diese mit unseren Produkten weiterhin bereichern zu dürfen.“
Mono V umfasst sechs Teile. Die vier Standardteile werden um eine Kuchengabel und einen Espressolöffel ergänzt. Mitte September erschien zunächst ein limitiertes 6-teiliges Besteck-Set. Eine Lasergravur mit fortlaufender Produktionsnummer macht jedes Besteckteil dieser auf 500 Sets beschränkten „First Batch“-Edition zu einem Unikat. Am 13. Oktober startete der reguläre Verkauf: Mono V ist als 4-, 5- und 24-teiliges Besteck-Set sowie als 6er-Espressolöffel-Set erhältlich.