Leonie Burkhardt, Justus Hilfenhaus, Nicolas König, das studio formagora und Sebastian Winter sind die fünf Finalisten, die von der Jury des German Design Award 2024 ausgewählt wurden. Sie konnten mit ihren Portfolios aus den Bereichen Textildesign, Produktdesign, Architektur, partizipatives Design und Digital Design überzeugen.
Die Arbeiten der Finalisten sind von den Themen kooperatives Arbeiten, interdisziplinärer Austausch, Offenheit, Experimentierfreude und Forschergeist durchzogen, meint die Jury. Allen ginge es um die Chancen für Veränderungen in einer sich rasant bewegenden Welt. Dabei seien spielerische Ansätze genauso vorhanden wie konzeptionelles und experimentelles Arbeiten.
Leonie Burkhardt begann 2016 ein Bachelorstudium im Bereich Textildesign an der HAW Hamburg. Danach wechselte sie 2020 für ihren Master an die Swedish School of Textiles in Borås, wo sie ihr Studium 2022 abschloss. Ihre Arbeiten zeigte sie bereits in internationalen Ausstellungen bei der Dutch Design Week, der Mailänder Designwoche oder der International Biennal of Crafts und Creation in Paris. Burkhardt arbeitet heute als Freelancerin im Bereich Textildesign. Kern ihrer Arbeit ist das Experimentieren mit Textil. So schafft sie beispielsweise sowohl durch Weben als auch durch Schrumpfgarn außergewöhnliche Projekte und dreidimensionale Textilobjekte. Justus Hilfenhaus begann 2016 ein Studium für Produktdesign an der Bauhaus-Universität in Weimar. Nach einem Praktikum und anschließender Arbeit im Studio Hanne Willmann in Berlin entschied er sich 2022 für ein Masterstudium in Produktdesign an der ECAL in Lausanne. Hilfenhaus arbeitet in verschiedenen Produktwelten. Bei den von ihm mit hoher Präzision entwickelten Leuchten, Elektrogeräten oder Möbeln liegt der Fokus darauf, Produkte zu gestalten, die einen überraschenden Mehrwert bieten.
studio formagora ist ein erst 2022 gegründetes Studio für Social Design und transformative Prozesse in Münster. Ins Leben gerufen wurde es von Finn Blankenberg, Nick Potter und Esra Heuermann. Die drei Designer, die auch Tischler sind, lernten sich an der Akademie für Gestaltung der Handwerkskammer Münster kennen. studio formagora versteht den Designprozess als Werkzeug und Katalysator für Veränderungsprozesse, wobei Design stets politisch verstanden wird. Sebastian Winter absolvierte am Stuttgarter Berufskolleg Johannes-Gutenberg Schule eine Ausbildung zum Grafikdesigner. 2017 begann er an der DHBW Ravensburg Mediendesign zu studieren. Ab 2016 arbeitete Winter als Trainee Developer bei Strichpunkt Design in Stuttgart. 2020 fokussierte er sich dort auf das Thema Interaction Design. Seit Dezember 2022 arbeitet er freischaffend als Interaction Designer & Creative Developer. Winter will mit seiner Arbeit komplexe Inhalte vor allem im Bereich Bildung und Wissenschaft möglichst leicht zugänglich machen. Dabei setzt der Designer Creative Coding dazu ein, um Interaktion zu fördern und einen Dialog zu eröffnen.
Nicolas König studierte Architektur im Bachelor an der Universität der Künste Berlin und der Royal Danish Academy in Kopenhagen. Im Frühjahr 2023 schloss er als DAADStipendiat seinen Master of Science mit Auszeichnung an der ETH Zürich bei VOLUPTAS und Prof. Laurent Stalder ab. Mit seinen forschungsorientierten Arbeiten verfolgt König das Ziel, Strukturen in der gebauten Umwelt zu schaffen, die auf die Natur Bezug nehmen und mit ihr in Einklang stehen. Seine techno-ökologischen Erzählungen bewegen sich zwischen physischen Fragmenten, experimentellen Dokumentationen und räumlichen Untersuchungen.
Die Stiftung Rat für Formgebung, Auslober des German Design Award, fördert seit 2012 deutsche Designtalente dem „German Design Award Newcomer“ in einer eigenen Kategorie. Unterstützung erhält sie von der Deutschen Telekom, die auch heuer wieder die Preisgelder von insgesamt 25.000 Euro gestiftet hat. Wer die Auszeichnung „Newcomer“ und das damit verbundene Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro erhält, wird am 26. Januar 2024 im Rahmen der Preisverleihung des German Design Award in Frankfurt am Main bekannt gegeben. Alle weiteren Finalisten erhalten jeweils eine Prämie von 2.500 Euro.