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O-Wind ist Sieger des James Dyson Award

von Markus Schraml

Das Verhalten des Windes ist in Großstädten recht chaotisch und überfordert herkömmliche Windturbinen. Diesen Umstand sahen Nicolas Orellana und Yaseen Noorani als Herausforderung und entwickelten eine Turbine, die Wind aus beliebigen Richtungen nutzen kann. Mit ihrer O-Wind Turbine haben die beiden nun den internationalen James Dyson Award gewonnen.

Diese gemeinsame Entwicklung von Nicolas und Yasseen ist auch eine Blaupause für die Herangehensweise an die Vielzahl von anstehenden Problemen auf diesem Planeten: Sie heißt interkulturelle Zusammenarbeit. Nicolas Orellana kommt aus Chile, Yaseen Noorani aus Kenia, beide absolvieren den Masterstudiengang „International Innovation“ an der Lancaster Universität in Großbritannien. Ausgangspunkt für O-Wind war Nicolas’ Interesse für multidirektionalen Wind und das Scheitern des Tumbleweed Rovers der NASA aufgrund dieses Problems. Seine dreidimensionale Windturbine löst dieses Problem. Mit Yaseen Noorani entdeckte Nicholas dann das Potenzial dieser Technologie für die Stromerzeugung in Städten.

Die O-Wind Turbine ist eine Kugel (25 cm Durchmesser) mit geometrischen Öffnungen, die auf einer festen Achse sitzt und sich dreht, wenn der Wind auf sie trifft. Dabei spielt es keine Rolle, aus welcher Richtung der Wind kommt. Das bedeutet, dass die bisher ungenutzte Ressource des innerstädtischen Windes zur lokalen Stromerzeugung genutzt werden kann. „Wir hoffen, dass die O-Wind Turbine die Nutzbarkeit und Erschwinglichkeit von Turbinen für Menschen auf der ganzen Welt verbessern wird. In Städten ist es immer windig, aber wir nutzen diese Ressource derzeit nicht“, sagt Nicolas Orellana. Die beiden Erfinder gehen davon aus, dass, wenn es einfacher wird, Ökostrom zu erzeugen, die Menschen auch zunehmend bereit sind, diesen Weg zu gehen.

Sir James Dyson kommentiert das Projekt der Sieger so: „Die Aufgabe, etwas zu entwickeln, das ein Problem löst, ist absichtlich breit angelegt. Sie soll talentierte, junge Erfinder dazu motivieren, mehr als nur Probleme zu erkennen. Sie sollen ihren Einfallsreichtum nutzen, um innovative Lösungen zu entwickeln. Die O-Wind Turbine ist genau das. Damit rückt die enorme Herausforderung, erneuerbare Energien zu erzeugen, in greifbare Nähe, denn durch ihre Geometrie können wir die Energie, die bereits an Orten vorhanden ist, an denen wir bisher kaum gesucht haben, nutzen – und zwar in Städten. Es ist ein geniales Konzept.“

Nicolas Orellana und Yaseen Noorani dürfen sich über ein Preisgeld von 33.500 Euro freuen. Viel wichtiger aber ist die mit dem James Dyson Award verbundene Publicity. Denn für die entsprechende Weiterentwicklung wird mehr Geld notwendig sein. Laut Nicholas gibt es bereits vielversprechende Gespräche mit Investoren.

Einen Artikel zur Gewinnerin der Österreich-Ausgabe des James Dyson Award finden Sie hier.

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