Die Stadt Wien hat im europäischen Vergleich ein sehr gut ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz. Als Ergänzung dazu will die Stadtregierung Angebote wie das Sharing von E-Autos, Scooter und mehr Leihfahrräder in den Verkehrsmix bringen. Nun sollen die WienMobil-Ladestationen massiv ausgebaut werden. Die erste Station wurde im Jahr 2018 in Simmering eröffnet, insgesamt gibt es derzeit allerdings lediglich neun Stationen in ganz Wien. Das soll sich nun ändern, denn bis 2025 plant die Stadt, 100 weitere WienMobil Stationen zu errichten. Der damit verbundene Flächenverbrauch (Parkplätze) wird in Kauf genommen, denn das Ziel der Stadtregierung ist mehr Umweltfreundlichkeit im Verkehr. Individuelle Verbrenner-Autos sind das Gegenteil davon.
WienMobil-Stationen stellen einen Verknüpfungspunkt von öffentlichem Verkehr (Bus, Straßenbahn, U-Bahn) und Sharing-Angeboten dar. An solchen Stationen sind dem Konzept nach unterschiedliche Fortbewegungsvarianten und Services verfügbar. Wie etwa Mopedsharing, Radservicestationen, E-Ladestationen, Radabstellboxen oder Lastenräder. Bisher wurde mit WienMobil-Stationen Platz für 12 E-Autos, 56 Scooter, 36 Mopeds zum Ausleihen, 5 Radservicestationen sowie 15 Radboxen zum sicheren Abstellen des privaten Fahrrads geschaffen. Schon bis Ende 2021 sollen diese Zahlen fast verdoppelt werden.
Die nächste WienMobil-Station wird Ende November im Neubaugebiet Seestadt (Bezirk Donaustadt, jenseits der Donau) eröffnet werden. Das entspricht ganz der Strategie der Stadtregierung, Leih-Angebote gerade in den Außenbezirken, die weniger dicht besiedelt sind, zu errichten. Deshalb werden rund zwei Drittel der geplanten WienMobil-Stationen außerhalb des Gürtels und über der Donau entstehen.
WienMobil-Räder
Ab April 2022 werden an allen WienMobil-Stationen auch Bikesharing-Abstellplätze von WienMobil Rad zu finden sein. Die WienMobil-Räder lösen die beliebten Citybikes ab. Bis zum Herbst 2022 sollen 3.000 Stück auf alle Bezirke verteilt werden. Sie werden sieben Tage die Woche rund um die Uhr verfügbar sein. Als Betreiber hat sich nextbike in einer europaweiten Ausschreibung durchgesetzt. Das WienMobil-Rad ist ein 7-gängiges Fahrrad mit integriertem elektronischen Rahmenschloss. Es kann mittels GPS geortet und an fixen physischen und digitalen Stationen ausgeliehen und zurückgegeben werden. Abgerechnet wird im Halbstundentakt. Der Standard-Tarif beträgt 0,60 Euro pro 30 Minuten. Stammkund*innen der Wiener Linien, also zum Beispiel Jahreskarten-Besitzer*innen, zahlen nur 0,30 Euro pro 30 Minuten. Die Standorte der Stationen werden künftig in der „WienMobil“-App zu finden sein.