Home Design Outdoor-Living für psychisches Wohlbefinden

Outdoor-Living für psychisches Wohlbefinden

von Markus Schraml
Urbn Balcony, Unopiu

Egal ob ein kleiner Balkon oder der Grünbereich einer Villa, das Bedürfnis, sich im Freien aufzuhalten, kann mit beidem gestillt werden. Die Ansprüche mögen unterschiedlich sein, die Glücksgefühle der Frischluftliebenden dürften sich jedoch ähneln. Auf jeden Fall hält die Outdoormöbelindustrie für alle Varianten Lösungen bereit.

Freizeit in Balkonien

Balkone und Terrassen sorgen im urbanen Raum für ein kleines Bisschen Freiheit. Die Qualität dieser Orte hängt davon ab, wie sie gestaltet und ausgestattet werden. Unopiù präsentiert mit Urbn Balcony eine Outdoor-Lösung, die modular aufgebaut ist. Für das Design zeichnen Meneghello Paolelli Associati verantwortlich. Sie haben ein System aus Iroko-Holz entworfen, das an Wand oder Decke befestigt werden kann. Es besteht aus einer Haupteinheit und einer Reihe von Zubehörteilen, die verschiedene Funktionen auf begrenztem Raum erfüllen. Der Außenbereich kann mit kleinen Schränken, Regalen, Behälterbänken und Blumentöpfen aufgewertet werden. Die Kollektion beinhaltet zudem einen kleinen dreibeinigen Hocker sowie klappbare Stühle und Tische im Miniformat aus weißem Stahl und Wood-Skin®.

Haupteinheit und Zubehörteile von „Urbn Balcony“ bieten vielerlei Möglichkeiten der Ausstattung. © Unopiù

Für enge Platzverhältnisse eignet sich auch Aaron von lapalma. Es ist ein Hocker, der über einen Arm verfügt, der als Tisch fungiert. Das Design der Brüder Pio und Tito Toso impliziert eine drehbare Sitzfläche aus massivem Iroko-Holz. Die aus pulverlackiertem Aluminium bestehende Ablagefläche kann man schwenken. Ein Klassiker im Bereich Outdoormöbel ist der Deck Chair. Designer Andreu Carulla hat für das katalanische Unternehmen Calma dieses Strandmöbel verfeinert. Maca besteht aus Iroko-Holz und Textilien, einem Acrylstoff oder Baumwolle von der Marke Les Toiles de Soleil.

Möbelklassiker für draußen

Etwas mehr Raum als auf einem durchschnittlichen Balkon zur Verfügung steht, sind für Klassiker wie den Bertoia Side Chair (Design: Harry Bertoia, 1952) und einen Saarinen-Tisch notwendig. Zumindest wenn beides im Ensemble auftreten soll. Eero Saarinen hat zwischen den späten 1940er- und 1950er-Jahren viele der bekanntesten Knoll-Klassiker entworfen. Die Dining Tables (1957) gibt es in unterschiedlichen Größen, in rund oder oval. Der finnische Designer wollte damit die Unordnung unter der Tischplatte bereinigen, was ihm mit einem einzigen, elegant geschwungenen, zentralen Tischbein gelang.

Klassiker von Knoll: Bertoia-Stühle aus geschweißten Stahlstangen und ein Tisch von Eero Saarinen. © Beppe Brancato

Outdoor-Living mit Stil

Auf den absoluten Luxusbereich wie Yachten zielt eine neue Outdoor-Möbelserie ab, die Ethimo und Christophe Pillet kreiert haben. Sie besteht aus den Kollektionen Costiera und Baia, die jedoch optimal miteinander kombinierbar sind. Mit den mehr als 20 Lounge-Elementen soll es möglich sein, auf großen Schiffen einen Wohnraum zu schaffen, wie er sonst nur auf dem Festland zu finden ist. Costiera verfügt über voluminöse Kissen und die Form der Sitze, mit Ausnahme des Unterbaus, beruht auf einer technischen Strukturpolsterung, wobei die Polsterung selbst die Struktur definiert. Baia hat weiche Kissen, die auf einem Unterbau ruhen, dessen „Rand“ aus einem mit Stoff bezogenen Paneelsystem besteht.

Costiera und Baia von Christophe Pillet für Ethimo. © Massimo Gardone by Azimut

Die von Emmanuel Gallina für Fast entworfene Kollektion Aikana besteht aus einem 2- und einem 3-Sitzer-Sofa, Sessel, einer Récamiere sowie Tischen und diverse Accessoires für den Einsatz in Außenbereichen. Den Kissen können weder Regen noch Staub oder Flecken etwas anhaben. Sie sind zu 100 % wasserfest. Das Gestell besteht aus stranggepresstem Aluminiumdruckguss und wird in 14 Farben angeboten. Designer Marco Piva hat für Alma Design seine Scala-Kollektion um Outdoor-Varianten erweitert. Der Hauptdarsteller der gesamten Kollektion ist das Seil. Die Art der Knüpfung ist ein Alleinstellungsmerkmal von Alma Design. Die Knoten charakterisieren sowohl die Sessel als auch das 2-Sitzer-Sofa. Das Seil bedeckt ebenso die Metallstruktur der Möbel.

Kochen wie die Profis

Der steigende Trend zum Leben im Freien macht auch vor der Küche nicht halt. Der italienische Küchenspezialist Abimis hat dafür zum Beispiel das Modell Atelier in seinem Programm. Es besteht vollständig aus Edelstahl 304 und bereichert jeden Outdoor-Bereich mit seinen angenehmen geometrischen Formen. Wie gut sich diese Küche in die Natur einfügt, zeigt ein Referenzbeispiel aus Köln. Vor den Toren der Stadt am Rhein hat sich der Küchenchef eines bekannten Restaurants eine Atelier in sein Landhaus einbauen lassen. Recht prominent steht sie in dem Terrassenbereich und begeistert mit satinierter Oberfläche. Dem Anspruch des Eigentümers folgend ist sie wie eine professionelle Küche ausgestattet.

Referenzprojekt der Outdoor-Küche „Atelier“ von Abimis in Köln. © Abimis

Vor der Sonne geschützt

Jede Terrasse, jeder Balkon benötigt die richtige Art des Sonnenschutzes. Die Experten des Bundesverbandes Sonnenschutztechnik (BVST) raten zu professioneller Unterstützung, damit auch wirklich alle Wünsche erfüllt werden. Der richtige Sonnen- und Wetterschutz sorgt für angenehme Temperaturen und verhindert das Aufheizung des Bodens, schützt Sessel, Tische und Blumen und ermöglicht blendfreies Arbeiten. Die Auswahl an Produkten ist groß und reicht von der klassischen Terrassenmarkise über Lamellendächer und Pergola bis hin zu Glasdächern mit integriertem Sonnenschutz oder Sonnensegel. Immer beliebter werden seitliche Beschattungen. Sie halten nicht nur die Strahlen tief stehender Sonne ab, sondern können auch als Windschutz dienen. Egal, welche Lösung sich am besten eignet, wichtig dabei ist der Komfort. Das bedeutet in den meisten Fällen automatisierte Bedienung. Oder gleich die Integration ins Smarthome System.

Die Wahl des richtigen Sonnenschutzes für das eigene Domizil sollte mit Fachleuten besprochen werden. © Bundesverband Sonnenschutztechnik/STOBAG

Eine aktuelle Umfrage des IMAS-Institutes unter 500 österreichischen Garten- oder Terrassen-Besitzern zeigt, wie wichtig das eigene Fleckchen Grün geworden ist. „69 % der Befragten gehen davon aus, dass auch nach Corona die Bedeutung des Gartens in den nächsten drei bis vier Jahren wachsen wird. Dem Wohnzimmer im Freien wird dabei zunehmend ein psychischer Erholungseffekt zugeschrieben“, heißt es in der Umfrage.


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