„Burning Bright“ lautet der Titel der ersten Einzelausstellung von Serena Confalonieri. Das Ambiente des Contemporary Cluster Apartamento in Rom bietet dafür eine historisch-wohnliche Bühne. Der Titel der Solo Show nimmt Bezug auf das Gedicht „The Tyger“ von William Blake, das auch von Aldous Huxley bewundert wurde. Darin geht es um die Erweiterung des Bewusstseins. Huxley selbst erforschte Wahrnehmungsveränderungen nach dem Konsum psychedelischer Drogen, wie er sie in seinem Essay „The doors of perception“ beschreibt.
Davon inspiriert nimmt uns Serena Confalonieri mit auf eine Reise durch ihr gestalterisches Werk, bei dem die Wahrnehmung der Farbe eine wesentliche Rolle spielt. In insgesamt sieben Räumen werden eine Auswahl von brandneuen Projekten sowie kundenspezifische Versionen von Produkten gezeigt, die Confalonieri für renommierte Unternehmen entworfen hat.
Burning Bright beginnt mit einer visuellen Explosion, die aus für Sambonet entworfenen Kyma-Tischsets besteht. Sie bilden eine Sternenwolke. Es folgt ein Produkt, das die Inspiration der Designerin für diese Ausstellung wohl am besten ausdrückt – die selbst initiierten Nebula-Wasserpfeifen. Im weiteren Verlauf hat Confalonieri aus ihrer Calypso-Kollektion eine Art Mandala gemacht, umgeben von den drei Schränken der Parvati-Serie, die sie für Medulum entworfen hat. Sie sind stark von der psychedelischen Strömung der 1960er-Jahre beeinflusst und der damit verbundenen mentalen Reise zu fernen Zielen, in diesem Fall Indien.
Kyma-Tischsets als Sternenwolke. Ein Design für Sambonet. © Serena Eller Vanicher
Die Calypso-Gefäße als Mandala gelegt. Ebenfalls im Raum – Sideboard und Kommode für Medulum (Parvati-Reihe). © Serena Eller Vanicher
Die farbenfrohe Reise setzt sich auch im vierten Raum fort, der zwei kürzlich von Confalonieri designten Produkten gewidmet ist: der Venus-Lampenkollektion für Servomuto, die in neuen Farbkombinationen präsentiert wird, und der Laki-Teppich, entworfen für Illulian. Im fünften Raum werden die neuen Plaids bzw. Tapisserien für Lanificio Leo gezeigt. Diese Kollektion stellt eine Interpretation der Designerin von Huxleys Visionen dar, die von Meskalin beeinflusst waren. Es beginnt mit der Wahrnehmung farbiger, beweglicher und geometrisch-lebendiger Formen. Dann verwandelt sich die reine Geometrie in gemusterte, riesige und komplizierte Formen, die sich ständig verändern. Schließlich erscheinen helle Flecken und Fragmente von farbigem Glas, die transparenten Früchten ähneln, gefolgt von Farbmembranen, Lichtpunkten und Zickzacklinien. Am Ende steht eine Vision von grünen und violetten Wellen, die sich mit unzähligen Lichtern am Ufer brechen.
Die Venus-Leuchtenkollektion von Confalonieri für Servomuto in der Ausstellung in Rom. Foto © Serena Eller Vanicher
Die „Arcadia“-Ottomane hat Confalonieri für Gebrüder Thonet Vienna entworfen. Hier mit Stoffbespannung Scott von l’Opificio. © Serena Eller Vanicher
Die Layla-Leuchten für MM Lampadari – vor einer Starlight-Tapete für Wall&Decò. © Serena Eller Vanicher
Die Nebula-Wasserpfeife ist eines der ungewöhnlichsten Designs von Serena Confalonieri. © Serena Eller Vanicher
Burning Bright. Contemporary Cluster – Apartamento, Palazzo Brancaccio (Via Merulana 248, 00184 Roma) – 5. November 2022 – 7. Januar 2023