Die beiden Automobilriesen Geely und Renault Group haben einen Rahmenvertrag unterzeichnet, der vorsieht, ein neues globales Unternehmen zur Entwicklung und zum Verkauf fortschrittlicher Hybrid- und schadstoffarmer Antriebe zu schaffen. Beide Partner werden jeweils 50 % am neuen Unternehmen halten.
Mit dieser unverbindlichen Rahmenvereinbarung will Geely seine Position bei intelligenten E-Mobilitätslösungen stärken, für Renault fällt diese Initiative in den Strategieplan „Renaulution“. Das neue Unternehmen wird ein eigenständiger globaler Hersteller von Antriebssystemen sein, der Hybridantriebe der nächsten Generation produzieren und in fünf weltweiten Forschungs- und Entwicklungszentren kohlenstofffreie und emissionsarme Technologien entwickeln soll. Zum Start werden voraussichtlich mehrere Industriekunden beliefert, darunter Renault, Dacia, Geely Auto, Volvo Cars, Lynk & Co, Proton sowie Nissan und die Mitsubishi Motors Company.
Das neue Unternehmen soll 17 Motorenwerke auf drei Kontinenten betreiben, insgesamt rund 19.000 Mitarbeiter beschäftigen und über 130 Länder und Regionen beliefern. Die Gesamtkapazität soll sich auf über fünf Millionen Verbrennungs-, Hybrid- und Plug-in-Hybridmotoren und -Getrieben pro Jahr belaufen. Das gemeinsame Produktportfolio und die jeweilige regionale Präsenz könnten Lösungen für 80 % des weltweiten Verbrenner-Marktes liefern.
„Wir freuen uns, dass wir uns mit Geely auf eine ambitionierte Partnerschaft geeinigt haben, um die Entwicklung von Verbrennungs- und Hybridmotorentechnologien fortzusetzen, die in den kommenden Jahrzehnten ein wichtiger Bestandteil der automobilen Wertschöpfungskette sein werden“, betont Luca de Meo, CEO der Renault Group und sein chinesisches Pendant Eric Li, Vorsitzender der Geely Holding Group, sagt: „Die heutige Vereinbarung mit der Renault Group ermöglicht die Gründung eines weltweit führenden Unternehmens im Bereich der Hybridtechnologien, das hocheffiziente, fortschrittliche Lösungen für Automobilhersteller auf der ganzen Welt anbietet.“
Dieser Rahmenvertrag zeigt, welchen realistischen Weg die Autoindustrie in den nächsten Jahren gehen wird. Nämlich nicht nur auf E-Mobilität zu setzen, sondern alle Bereiche zu erfassen, in denen hocheffiziente Antriebslösungen nachgefragt werden. Und das betrifft auch Verbrennermotoren, die nicht nur aus einer globalen Perspektive betrachtet, noch über viele Jahre hinaus eine Rolle spielen werden. Schadstoffarme Antriebe zu entwickeln, ist deshalb sowohl wirtschaftlich klug als auch ökologisch sinnvoll. In diesem wichtigen Bereich nichts zu tun, wäre ein Augenverschließen vor der Realität, die außerhalb der westlichen Gesinnungsblase liegt. Diese zunächst unverbindliche Vereinbarung zwischen Geely und der Renault Group wird vermutlich im Jahr 2023 zu einem formellen Zusammenschluss führen.