Home Design Sicherheitsschloss ohne Schlüssel von Yves Béhar

Sicherheitsschloss ohne Schlüssel von Yves Béhar

von Markus Schraml
Linus Smart Lock

Smarthome-Anwendungen zu installieren, ist in den letzten Jahren für viele Hausbesitzer*innen zu einem Must-have geworden, das sowohl Komfort als auch Sicherheit steigert. Die Qual der Wahl liegt dabei in der Vielfalt der Produkte, die untereinander oft nicht kompatibel sind. Will man sein Heim nachträglich oder nach und nach damit ausstatten, ist somit Vorsicht geboten. Zwar fanden in der Vergangenheit schon einige Vereinheitlichungen von Standards statt, aber eine generelle Kombinierbarkeit von Produkten oder gar länderübergreifende Anwendbarkeit sucht man vergebens. Nun hat der Schweizer Designer (mit Sitz in Kalifornien) Yves Béhar ein schlüsselloses Türöffnungs- bzw. -schließsystem entworfen, dass den Anspruch erhebt, in allen EMEA-Ländern (Europa, Naher Osten, Afrika) eingesetzt werden zu können. Basierend auf dem Know-how der von Béhar und Jason Johnson 2011 gegründeten Firma „August“ für smarte Wifi-Türschließsysteme, die 2017 von Assa Abloy übernommen wurde und der Sicherheitsexpertise von Yale wurde mit dem „Linus® Smart Lock“ ein System entwickelt, das mit Hunderten unterschiedlicher Standards funktionieren soll.

„Was Linus wirklich von anderen smarten Schlössern auf dem Markt abhebt, sind 180 Jahre Expertise und Innovation im Bereich Sicherheit, die hier drinnen stecken“, sagt Kate Clark, Managing Director von Yale EMEA. „Das bedeutet, dass sich Konsumenten beruhigt zurücklehnen können in dem Wissen, dass sie über die neuste Sicherheitslösung mit brandneuen Funktionen verfügen, die das Heim und alles darin beschützen.“ So kann zum Beispiel durch die Auto-Lock-Funktion die Tür automatisch verriegelt werden, wenn man das Haus verlässt. Entweder direkt nach dem Schließen der Tür oder nach einer in der Yale Access-App festgelegten Zeitspanne. Kehrt man zurück, wird die Tür dank Geofencing automatisch entsperrt, sobald man sich ihr nähert.

Das Design von Linus wurde bereits mit dem Red Dot Award ausgezeichnet. Es ist zurückhaltend, elegant und praktisch. Der länglich ovalen Form des Schlosses wurde ein Finish aus gebürstetem Metall spendiert. Es ist in Silber oder Schwarz erhältlich. Diese diskrete Erscheinung sollte sich sowohl für moderne als auch klassische Eingangstüren eignen. Yves Behár spricht im formfaktor-Interview über seine neueste Erfindung für Smarthomes und den Komfort des Türöffnens ohne Schlüssel, auf den er selbst nicht mehr verzichten möchte.

formfaktor: Wie war es möglich, Hunderte verschiedener Standards von Sicherheitsschlössern, die es im EMEA-Raum gibt, in einem einzigen Produkt zu berücksichtigen?

Yves Béhar: Um diese Ebene der Universalität zu erreichen, haben wir den Linus Smart Lock mit einem sehr vielseitigen Befestigungssystem ausgestattet. So ist das Linus-Schloss zum Beispiel an über 95 % der Installationen in Frankreich anpassbar, einem der unterschiedlichsten Märkte für gepanzerte Türen, Mehrpunktstrukturen und Türgriffe. Das Linus®-Schloss kann an Türen in ganz EMEA angepasst werden, von Schweden bis zur Türkei, von Frankreich bis Südafrika.

formfaktor: Was sind bei Smarthome-Technologien die entscheidenden Faktoren?

Yves Béhar: Im Bereich Smarthome-Technologie sind die Themen Flexibilität und Anpassungsfähigkeit zentral. Bei der Sicherheit und Automatisierung von Smarthomes geht es darum, den Benutzer*innen die Kontrolle zu geben, die sie benötigen, um ihre Wohnungen, Arbeitsplätze und Unternehmen so zu managen, wie es für ihre jeweilige Situation am sinnvollsten ist. Ein Schloss wie Linus ist vollständig anpassbar und ermöglicht es Nutzer*innen, ihrem geografischen Standort entsprechend die Sicherheitsanforderungen auszurichten. Diese können natürlich von Standort zu Standort variieren. Zum Beispiel kann das Schloss sehr leicht auf „Auto-Lock“ eingestellt werden, sodass es nach jedem Öffnen wieder selbstständig schließt. Oder – meine Lieblingsfunktion -, ohne die ich nicht leben kann, der „Auto-Unlock“. Wenn ich nach Hause komme, entsperrt sich Linus automatisch, sobald ich die Tür öffnen will.

formfaktor: Wie sieht denn die Zukunft von Smarthomes aus und wo liegen die Probleme, zum Beispiel bei der Datensicherheit?

Yves Béhar: Es gibt sehr viele Vorteile, wenn die Systeme eines Hauses miteinander verknüpft sind. Zum Beispiel die Möglichkeit der Fernsteuerung, die Steigerung der Energieeffizienz, der Zugang zu Nutzungsinformationen und die Zentralisierung. Natürlich ist damit auch viel Verantwortung verbunden im Hinblick auf den Vorrang der Datensicherheit. Linus haben wir mit Yale entwickelt, einem globalen Partner, der international tätig ist. Dadurch basiert das Design dieses neuen Smart Locks auf 180 Jahren Erfahrung im Sicherheitsbereich. Kombiniert man das mit dem Know-how, das wir mit August aufgebaut haben, dann ergibt das eine vertrauenswürdige Partnerschaft, die nicht nur ein Höchstmaß an Sicherheit, sondern auch eine entsprechende Designqualität bietet.

formfaktor: Ist ihr eigenes Zuhause ein Smarthome?

Yves Béhar: Absolut! Bei mir zu Hause, aber auch in der Arbeit bevorzuge ich Technologie, die diskret und nahtlos funktioniert.

Der Linus® Smart Lock verwendet eine Verschlüsselung über Bluetooth Low Energy (BLE)-Technologie sowie AES 128-Bit- und TLS-Verschlüsselungen. © Yale

Mit der mobilen Yale Access-App können Benutzer*innen durch Tippen auf das Smartphone aus der Ferne auf das smarte Schloss zugreifen und es steuern. Der Zugriff kann über die Yale Connect Wi-Fi Bridge mit anderen Personen geteilt werden. Mit dieser Funktion können auch Aktivitäten angezeigt, Benachrichtigungen erhalten oder die Tür von überall auf der Welt ver- oder entsperrt werden. Die Integration von Sprachassistenten wie dem Apple HomeKit, Amazon Alexa oder Google Assistant sowie anderen Plattformen ist möglich. Grundsätzlich wird das Smartphone oder eine Apple Watch zum Ver- oder Entriegeln der Tür verwendet. Geht das Smartphone einmal verloren, können die Yale Access-App und alle virtuellen Schlüssel jederzeit deaktiviert werden. Das Yale Access-Konto ist durch eine 2-Faktor-Authentifizierung geschützt. Dies bedeutet, dass das System die Identität des Nutzers / der Nutzerin zusätzlich zum Kennwort auch anhand einer E-Mail-Adresse oder Telefonnummer überprüft. Und wer sein Handy im Büro vergessen hat, gibt einfach einen PIN-Code in das Yale Smart Keypad ein.


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