Home Innovation Technik anders denken – Siemens Inventors of the Year 2024

Technik anders denken – Siemens Inventors of the Year 2024

von redaktion
Die Preisträger stammen aus Deutschland, den USA, Spanien und Mexiko. © Siemens AG

Egal ob Industrie oder Technologie, Siemens gehört zu den weltweit wichtigsten Konzernen, dessen Erfolg sich auch handfest in Zahlen niederschlägt, wie der Rekordgewinn im letzten Geschäftsjahr beweist. Und das während sich die Weltwirtschaft in einer Flaute befindet. Ein Grund dafür ist die Innovationskraft des Unternehmens. Dessen ist sich die Führungsspitze um Siemens-Chef Roland Busch bewusst und ehrt jedes Jahr herausragende Mitarbeiterleistungen mit dem „Inventors of the Year“-Prädikat. Insgesamt wurden 13 Forscher in sechs Kategorien mit dem „Inventors of the Year“-Award ausgezeichnet. Bei über der Hälfte davon spielt Künstliche Intelligenz eine wichtige Rolle.

Eine mit dem „Newcomers“-Preis ausgezeichnete Innovation nutzt KI, um Roboter-Greifarme durch präzise Objekterkennung griffsicherer zu machen. Ebenso freut sich eine Erfinderin von Siemens Healthineers über einen „Newcomers“-Preis: Ärzte könnten künftig durch ihre Erfindung eine 3D-Darstellung der Blutgefäße und ein 4D-Video nutzen, das den Verlauf von Kontrastmitteln in Echtzeit sichtbar macht. Das kann bei der Planung und Durchführung von Eingriffen an Blutgefäßen unterstützen. Ein anderer Gewinner hat die Batterie-Produktion nachhaltiger gestaltet: Seine Lösung verwendet Sensordaten mit Zeitstempeln, um die Produktionshistorie eines Materials zu analysieren.

Eine „Outstanding Invention“ verwendet einen KI-Algorithmus, der Gebäudemanagement-Daten in den Siemens-Standard überführt und dabei den Aufwand um bis zu 70 % senkt. Der andere Preis in dieser Kategorie ging an ein Dreierteam, das sicherheitskritische Bahnprogramme unkompliziert in der Cloud auf Standardcomputern ausführbar macht. Mit dem „PhD-Award“ wurde ein Verfahren ausgezeichnet, das die Auslastung lokaler Stromnetze zuverlässig vorhersagt. Selbst bei begrenzter Datenbasis liefert es präzise Ergebnisse. Auch dafür wurde eine KI eingesetzt.

Für sein Lebenswerk ist ein Forscher von Siemens Healthineers ausgezeichnet worden, der unter anderem KI-Algorithmen für die automatische Erfassung und Kategorisierung von Gewebe, Organen und Anatomien einsetzt. Dies hilft, bildgebende Diagnostik zu automatisieren und kann Ärzte beim Interpretieren von klinischen Bildern unterstützen. Die zweite Auszeichnung für ein Lebenswerk ging an einen Erfinder, der virtuelle Schutzzonen für Fabrikhallen entwickelt hat. Diese „Safety Bubbles“ zeigen den benötigten Mindestabstand zu Maschinen an und schützen so die Beschäftigten vor Zusammenstößen mit Robotern.

Der Preis für „Design and User Experience“ ging an zwei UX-Designer von Siemens Healthineers, die mit der Gestaltung eines neuen Mammografiegeräts dazu beitragen, Arbeitsabläufe für medizinisches Personal ergonomischer und diese umstrittene Untersuchung für Patientinnen komfortabler machen soll.

Stefanie Gügel-Wild und Lukas Eller wollen Mammografien für Patientinnen und medizinisches Personal angenehmer machen. © Siemens AG

Dieses Jahr wurde erstmals ein Startup-Unternehmen ausgezeichnet und erhielt den Preis in der Kategorie „Open Innovation“: Die RIIICO GmbH, ein Anbieter auf der offenen digitalen Geschäftsplattform Siemens Xcelerator, kann Scan-Daten ganzer Fabrikhallen in digitale Zwillinge verwandeln. Die KI erkennt, extrahiert, optimiert und transformiert jedes gescannte Objekt individuell in sein digitales Abbild. Das beschleunigt die Vorbereitung von Fertigungssimulationen um bis zu 80 %.

Jan Büchsschütz und seine RIIICO-Mitgründer sind Inventors of the Year 2024. Ihre Erfindung erstellt dreidimensionale Modelle von Industrieanlagen. © Siemens AG

Rund 53.000 Menschen arbeiten aktuell bei Siemens im Bereich Forschung und Entwicklung. Im Geschäftsjahr 2024 gab Siemens 6,3 Milliarden Euro für diesen Bereich aus. Das Resultat sind 5.250 Erfindungen, was 24 Erfindungen pro Arbeitstag entspricht. Das Unternehmen hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2.900 Patente angemeldet und verfügt insgesamt über rund 45.000 erteilte Patente.


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