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Testfeld für autonomes Fahren von Siemens

von Markus Schraml
Siemens Mobility, autonomes Fahren

Auf dem Siemens-Campus in München-Perlach startet Siemens Mobility einen Feldversuch für autonomes Fahren. Dabei soll das Zusammenspiel von autonomen Fahrzeugen, cloudbasierten Software-Diensten und intelligenter Infrastruktur mit realitätsnahen Szenarien erprobt werden. Die Teststrecke ist als Rundkurs angelegt und ermöglicht das Simulieren verschiedener Verkehrssituationen.

Zwei Fahrzeugtypen kommen für diesen Test zum Einsatz. Mit einem Shuttlebus und einem Einsitzer wird die Verbindung von autonomen Fahrzeugen und smarter Infrastruktur erforscht. Zu diesem Zweck wurden entlang der Teststrecke Laserscanner, Radargeräte und Kameras positioniert, die die Fahrzeuge genau lokalisieren und die erprobten Verkehrssituationen exakt erfassen können.

Michael Peter, CEO von Siemens Mobility sagt zu diesem Feldversuch: „Unser Forschungsprojekt ist ein weiterer Meilenstein, um die sogenannte erste und letzte Meile im multimodalen Mobilitätsmix mit autonom fahrenden Fahrzeugen bedienen zu können. Mit unserer Infrastruktur liefern wir einen entscheidenden Baustein für eine sichere und effiziente On-Demand-Mobilität, nicht nur im städtischen, sondern auch im ländlichen Raum.“

Gerade die erste und letzte Reise- oder Liefermeile sind Angebotslücken im öffentlichen Nahverkehr. Autonome Fahrzeuge könnten diese Lücken schließen. Unlängst hat auch Renault eine Konzeptstudie dazu präsentiert (Hier geht es zum Beitrag über EZ-PRO auf Formfaktor)

Das Projekt von Siemens Mobility geht unter anderem auch der Frage nach, wie durch autonome Fahrzeuge die Effizienz und Sicherheit im Straßenverkehr gesteigert werden kann. Dafür werden die Fahrzeuge mit dem höchsten Autonomielevel 5 (also ohne Eingriff eines Fahrers) unterwegs sein. Der wichtigste Punkt dabei ist die kontinuierliche Informationsübermittlung an die autonomen Fahrzeuge, damit diese auch komplexe Verkehrssituationen einschätzen und entsprechend reagieren können. Die Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation erfolgt über WLANp-Technologie (ITS-G5)

Die Projektpartner von Siemens Mobility gehen unterschiedlichen Fragestellungen nach. So befasst sich das Institut für Klima, Energie und Mobilität (IKEM) mit dem rechtlichen Bereich rund um das autonome Fahren und erforscht Betreiber- und Geschäftsmodelle, die sich aus den technischen Entwicklungen ergeben. Die IAV GmbH entwickelt einen barrierefreien, autonom fahrenden Shuttle als Prototypen und die TU München erforscht mithilfe mikroskopischer Simulation die Auswirkung unterschiedlicher Autonomie-Ausprägungen auf den Verkehr. Das Berliner Projektentwicklungsbüro UTB geht der Fragestellung nach, wie Menschen auf autonome Fahrzeuge reagieren und inwieweit die technologische Entwicklung darauf Rücksicht nehmen muss. Die emm Solutions GmbH stellt ihre hochautomatisierten Elektrofahrzeuge, ILO1, zur Verfügung, die dazu beitragen, die Umfelderfassung, Geopositionierung und Kommunikationsleittechnik zwischen Fahrzeug und Infrastruktur zu verbessern. Zusätzlich wird das Fahrverhalten in Simulationen erforscht. Siemens Mobility übernimmt die Gesamtintegration, die straßenseitige Infrastruktur, die cloudbasierten Software-Services und evaluiert mögliche Geschäfts- und Betreibermodelle.

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