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Thonet 214 re-seen von Studio Besau Maguerre

von Markus Schraml
200 Jahre Thonet

Nicht nur das Bauhaus feiert nächstes Jahr einen runden Geburtstag, auch Möbelhersteller Thonet begeht ein bemerkenswertes Jubiläum. Mit 200 Jahren ist das Unternehmen der Pionier in der Branche und Vorreiter industrieller Produktion von Möbeln. Dass die Bauhausbewegung genau halb so alt wird, ist Zufall. Dass beide eng verbandelt waren und sind – nicht. Erste Vorboten der Feierlichkeiten wurden vom Bugholzspezialisten bereits veröffentlicht. Etwa ein Buch zum Thema „Die Marke Thonet“ und dem damit verbundenen Grafikdesign oder eine Neuinterpretation des „Frankfurter Stuhls“ von Sebastian Herkner oder eine neue Umsetzung von Mies van der Rohes S 533 durch das Hamburger Designstudio Besau Marguerre. Eva Marguerre und Marcel Besau zeichnen auch für das neue Farbkonzept der Designikone Stuhl Nr. 14 (heute 214) von Michael Thonet verantwortlich. Der berühmte Kaffeehausstuhl wird zur imm cologne in vier Two-Tone Farbstellungen präsentiert und dann nur im Jubiläumsjahr erhältlich sein.

Das Farbenspiel lenkt nicht von der Konstruktion ab, sondern betont sie. Durch eine etwas hellere Beizung der Verbindungselemente wird der genial reduzierte Aufbau des Klassikers hervorgehoben und gleichzeitig ins Heute geholt. Der Stuhl 214 besteht aus zwei Muttern, zehn Schrauben und nur sechs Bauteilen, mehr benötigte Michael Thonet 1859 nicht, um eines der bemerkenswertesten Industrieprodukte der Geschichte zu erfinden, das sich massenhaft fertigen und weltweit verschiffen ließ. Der heute inflationär gebrauchte Satz von der „Reduktion auf das Wesentliche“, wurde von Michael Thonet schon damals auf exemplarische Weise erfüllt.

Das zentrale Thema der Marke Thonet sind für uns die Radien und die Rundungen bei gebogenem Holz und Stahlrohr. Die Form des 214, den Schwung seiner Lehne betonen wir mit unserem Farbkonzept – dadurch entsteht eine grafische Wirkung“, erklärt Marguerre und Marcel Besau ergänzt: „Wir denken immer interdisziplinär, und wir stellen uns Produkte stets im Kontext vor. Beim 214 haben wir natürlich an einen Einsatz in Cafés gedacht – da gehört der Stuhl unserer Meinung nach auch heute hin. Und da spielt das grafische Moment eine Rolle: Durch die Platzierung vieler Stühle im Raum entsteht Wiederholung. So wird die Schönheit der beiden in den Farbnuancen abgestuften Rückenlehnen sichtbar – und damit die Schönheit des Stuhls selbst.“

Die Jubiläumsedition des 214 ist ganz klassisch aus Buchenholz gefertigt. Die Sitzfläche ist mit Rohrgeflecht bespannt erhältlich. Verfügbare Beizfarben der Jubiläumsausgabe sind Two-Tone Black, Two-Tone White, Two-Tone-Salbei und Two-Tone-Samtrot. Besau Marguerre entwickelten auch den Messestand von Thonet für die Kölner Möbelmesse im Januar. Im „Café Thonet“ werden dort Bugholz- und Stahlrohrmöbel sowie Neuheiten zu sehen sein. Ganz im Sinne der Kaffeehauskultur und dem „Café Samt und Seide“ von Mies van der Rohe und Lilly Reich (1927).

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