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Vitra Design Museum übernimmt Hella Jongerius Archiv

von redaktion
Hella Umzug VDM

Hella Jongerius zählt zu den weltweit bekanntesten Designerinnen. Mit ihrem Gestaltungsansatz ist sie eine Wegbereiterin für nachfolgende Designergenerationen. Der Name ihres 1993 in Rotterdam gegründeten Studios Jongeriuslab weist auf eine Herangehensweise hin, welche die Forschung und das Experimentieren in den Fokus stellt. Forschungen an Materialien, Texturen und vor allem Farben, die immer nur zu vorläufigen Ergebnissen führen. Daraus ergibt sich ein niemals endender Prozess, der zwar fertige Produkte zeitigt, die jedoch stets eine Ausstrahlung besitzen, die auf etwas Größeres verweist. Sie nehmen die Vergangenheit auf und sind in eine volatile Zukunft unterwegs.

Im Lauf ihrer Karriere hat Jongerius ein umfassendes Archiv aus ihren Designs und Experimenten aufgebaut, das die Niederländerin nun an das Vitra Design Museum übergibt. Dies bildet auch die Grundlage für eine erste Retrospektive, die das Museum gemeinsam mit der Designerin erarbeiten wird und die im Jahr 2026 gezeigt werden soll. „Hella Jongeris und Vitra verbindet eine lange Zusammenarbeit. Auch aus der Museumsperspektive verfolgen wir das Schaffen dieser wunderbaren Künstlerin und Designerin schon seit vielen Jahren. Durch die Eingliederung ihres Archivs in das Vitra Design Museum wird dieser einzigartige Schatz für zukünftige Generationen erhalten und ist außerdem der Forschung zugänglich“, betont Mateo Kries, Direktor des Vitra Design Museums.

Handwerk und industrielle Produktion

Hella Jongerius verbindet in ihren Arbeiten das Traditionelle mit dem Zeitgenössischen. Neueste Technologien treffen auf uralte Handwerkstechniken. Viele ihrer Produktdesigns wurden in die ständigen Sammlungen von Museen wie dem MoMA New York, dem Victoria and Albert Museum in London oder in Die Neue Sammlung in München aufgenommen. Jüngste Projekte sind etwa die Ausstellungen „Breathing colour“ im Design Museum London (2017) oder „Woven Cosmos“ im Gropius Bau in Berlin (2021). Ihren Space Loom #1, ein Textilforschungsprojekt im Auftrag von Lafayette Anticipations (2019), hat das Centre Pompidou erworben. Seit vielen Jahren ist Jongerius Art Director für Farben und Materialien bei Vitra.

Über ihren Designprozess sagt Jongerius: „Der englische Begriff serendipity beschreibt sehr treffend, wie unvorhersehbare Prozesse zu überraschenden Ergebnissen und neuen Erkenntnissen führen können, die über rein technisches Wissen hinausgehen. Materialien fließen, verwandeln und entwickeln sich; wir alle sind Teil eines unendlichen Werdens. Menschen arbeiten mit Materialien und gestalten Dinge, und umgekehrt werden auch wir von Dingen und Materialien geformt.“

Die für 2026 geplante Ausstellung im Vitra Design Museum soll anschließend in weiteren Museen rund um die Welt gezeigt werden. Begleitend soll ein Katalog erscheinen, in dem das Jongerius-Archiv umfassend dokumentiert wird.



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