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Wert-volle Zukunft – Vienna Biennale 2019

von redaktion
Vienna Biennale For Change 2019

Die Welt und die Gesellschaft befinden sich im Wandel. Während viele Mächtige scheinbar alles daran setzen, das Schiff Menschheit zu versenken, versuchen andere optimistische Gruppen einen neuen Kurs einzuschlagen. Einige jener Menschen, denen die Notwendigkeit tief greifender Veränderungen klar ist, füllen mit ihren Ideen und Projekten das Programm der diesjährigen Vienna Biennale, die im vollen Titelwortlaut VIENNA BIENNALE FOR CHANGE 2019: SCHÖNE NEUE WERTE heißt.

Designer*innen, Künstler*innen und Architekten*innen aus der ganzen Welt zeigen ab dem 29. Mai, wie sie sich eine zukunftsfähige Welt vorstellen. Zahlreiche Projekte und Veranstaltungen, darunter 9 Ausstellungen und eine Konferenz werden sich mit Visionen für eine Zukunft beschäftigen, in der mit künstlicher Intelligenz und neuen Technologien neue Formen des Zusammenlebens und -arbeitens, unter Berücksichtigung einer Änderung des allgemeinen Konsumverhaltens erforscht werden. Der Leiter der Vienna Biennale und Generaldirektor des Wiener MAK, Christoph Thun-Hohenstein erblickt als Kristallisationspunkt der engagierten Themenstellung, die Identifizierung und Betonung der zentralen menschlichen Werte.

Eine Schwerpunktausstellung im MAK trägt den Titel UNCANNY VALUES. Künstliche Intelligenz & Du. In Form von multimedialen Installationen werden 18 internationale Künstler*innen und Designer*innen aktuelle Anwendungsgebiete von KI vorstellen. Es geht um den sinnvollen Einsatz von Künstlicher Intelligenz und das dafür notwendig Verständnis vonseiten der Menschen.

In der Kunsthalle Wien wird im Rahmen der Ausstellung HYSTERICAL MINING der Frage nach dem Zusammenspiel von Macht und neuen Technologien nachgegangen. Konkret wird die Verschränkung von Technik und patriarchalischen Machtstrukturen aus feministischer Sicht untersucht. Auf Grundlage feministischer Theorien denken die Künstler*innen der Ausstellung in ihren Arbeiten neue Formen des Wissens und von Praktiken, um neue Technologien dem Missbrauch des patriarchalischen Machterhalts zu entziehen.

Das Projekt der Universität für angewandte Kunst Wien Change Was Our Only Chance erschafft eine Zukunftsvision für das Jahr 2047. Das Künstlerkollektiv Time‘s Up kreiert unter Beteiligung der Angewandten einen Ort, der von einer möglichen Zukunft erzählt. Welche Handlungen im Jetzt, haben zu welchen Konsequenzen geführt? Außerdem veranschaulicht die interaktive Installation Noise Aquarium die Bedrohung der Meeresbewohner durch Lärmverschmutzung.

Im Zuge der Vienna Biennale wird auch die Ausstellung im MAK DESIGN LABOR unter dem Motto der Biennale neu aufgestellt. Design wird als wichtiger Faktor im Wandel präsentiert. Durch die Rolle von Design als Vermittler sehr unterschiedlicher Bereiche, wird es zu einem zugkräftigen Motor für Veränderungen. Für ein weiteres Ausstellungsprojekt hat das MAK das bekannte Wiener Designtrio EOOS beauftragt, sich Gedanken über den Klimawandel zu machen. KLIMAWANDEL! Vom Massenkonsum zur nachhaltigen Qualitätsgesellschaft entwirft in fünf Installationen neue Lebensweisen unter Berücksichtigung eines Stopps der Ausbeutung von Ressourcen und der Emissionsreduktion. Um den Klimawandel aufzuhalten, muss in den Bereichen Energie, Mobilität und Ernährung einiges getan werden. Zentrales Schlagwort: Kreislaufwirtschaft.

Im Projekt FUTURE FACTORY. Urbane Produktion neu denken geht es um die Herausforderungen in Bezug auf Wohnraum und Arbeit im städtischen Bereich. Die Kooperation zwischen MAK, Wirtschaftsagentur Wien und Ottakringer Brauerei will ungenutzte Produktionskapazitäten auf Grätzl-Niveau erforschen. Apropos Stadt: Die Designerinnen Johanna Pichlbauer und Mia Meusberger widmen sich dem Verhältnis von Mensch und intelligentem Haus in der Zukunftsstadt. Wenn Gebäude zu Energieproduzenten werden und intensiv mit ihren Bewohner*innen kommunizieren, beginnt die Frage aufzutauchen, gibt das Haus uns unsere Werte vor? (eine Kooperation von Wien 3420 aspern und dem MAK)

Was bedeutet besseres Wohnen in der Zukunft? Welchen Mehrwert kann Architektur überhaupt bieten? Diesen Fragen geht die Ausstellung SPACE AND EXPERIENCE. Architektur für ein besseres Leben nach. Dabei werden sowohl bereits realisierte Projekte präsentiert als auch mögliche Szenarien für die Zukunft, die das Selbstverständnis der Architektur überprüfen. Diese Ausstellung entsteht in Kooperation von MAK und Wienerberger.

Associate Partner der Vienna Biennale ist das Slovak Design Center in Bratislava. Dort präsentiert die Ausstellung Human by Design Modellsituationen, Fallstudien und Methoden zum Bedürfnis nach Veränderung und Nachhaltigkeit. Es werden innovative Lösungen aus der Praxis gezeigt und den Denkmustern von jungen Designer*innen und Theoretiker*innen nachgespürt. Die Schau ist Teil des Projekts „Design & Innovation“, das vom EU-Programm INTERREG V-A Slowakei-Österreich unterstützt wird. Innerhalb dieses Programms findet auch die internationale Konferenz Changing Values statt. Architekten*innen, Designer*innen, Künstler*innen und Wirtschaftstreibende werden über Themen wie „wertvolle Daten“, „innovative Materialien“ und „Transformationsdesign“ diskutieren und mögliche Synergien für zukunftsfähige Strategien erörtern.

Die Vienna Biennale findet heuer bereits zum dritten Mal statt und wird vom MAK, der Universität für angewandte Kunst Wien, der Kunsthalle Wien, dem Architekturzentrum Wien und der Wirtschaftsagentur Wien sowie dem Slovak Design Center als Associate Partner und dem AIT Austrian Institute of Technology als außeruniversitärem Forschungspartner veranstaltet. Die Biennale-Kuratoren*innen sind Erwin K. Bauer, Janina Falkner, Anne Faucheret, Paul Feigelfeld, mischer’traxler, Vanessa Joan Müller, Nicole Stoecklmayr und Marlies Wirth. Die VIENNA BIENNALE FOR CHANGE 2019: SCHÖNE NEUE WERTE läuft vom 29. Mai bis 6. Oktober 2019.

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