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Zurück ins Büro – mit Leichtigkeit

von Markus Schraml
se:lab von Sedus

Nachdem bereits Vitra das fast Messe-lose Jahr 2020 mit einem Summit auszugleichen versuchte, lud Office-Spezialist Sedus zu einem weltweiten „Live Broadcasting“. Unter dem Titel „NEW DIMENSIONS“ stellte das deutsche Unternehmen mit Sitz in Dogern seine Neuheiten vor. Der gemeinsame Nenner war das Thema Leichtigkeit. Whiteboards, Tische, Stühle und Hocker mit runden Formen müssen leicht sein, um sie ohne viel Aufwand im Raum verschieben zu können. Stehtische wurden dafür auf Rollen gestellt. Verschiedene Arbeitssituationen können so kurzfristig durch schnelle Veränderung der Möbelanordnung kreiert werden. Viele Mitglieder der neuen Möbelfamilie se:lab fördern außerdem regelmäßige Haltungswechsel, ein Vorgang, der schon vor einiger Zeit als enorm wichtig erkannt wurde, um Rückenschmerzen durch langes Sitzen vorzubeugen. Zum Beispiel der se:lab twin Doppelarbeitsplatz oder der se:lab high desk.

„Starre Bürostrukturen lösen sich zugunsten neuer Arbeitsplatzkonzepte auf. Das Büro wird zum Ort agiler Teamarbeit, zum inspirierenden Treffpunkt, zum kreativen Zentrum und zum Forum für Wissensaustausch“, heißt es in der Presseaussendung von Sedus. Immer mehr setzt sich in der Branche die Ansicht durch, dass das Büro zum sozialen Ort wird, zu einer Begegnungsstätte für arbeitende Menschen. In dieser Hinsicht eignet sich das se:lab Möbelsystem besonders für Workshops oder spontane Treffen. Es besteht aus 14 Einzelprodukten, die vom Sedus Design Team danach gestaltet wurden, wie schnell und intuitiv sie sich an unterschiedliche Aufgaben und Projektanforderungen anpassen lassen. Mobile Ausstattungselemente werden in zukünftigen Büros vermehrt zu finden sein. Damit lässt sich zum Beispiel auch der richtige Abstand etwa zwischen Workshop-Teilnehmer*innen nach jeweils subjektivem Empfinden frei und schnell wählen. Die rahmenlosen Sichtschutzelemente se:lab screen sind dabei nicht nur als Sichtschutz und Abschirmung sinnvoll, sondern können auch die Sicherheit erhöhen. Mit harmonischen Konturen lassen sich die Screens aus recyceltem PET-Filz einfach und flexibel integrieren.

Der schnellste Tisch

Apropos Haltungswechsel: Der Wechsel zwischen sitzen, stehen und gehen im Büro gilt als gesundheitsfördernd, weshalb Officemöbelhersteller vor einigen Jahren den höhenverstellbaren Tisch entwickelt haben. In der Praxis zeigte sich jedoch, dass der ausschlagende Faktor, ob diese Funktion auch tatsächlich benutzt wird, die Geschwindigkeit des Verstellmechanismus ist. Leider arbeitete dieser in den meisten Fällen viel zu langsam, wodurch die Mitarbeiter*innen gleich ganz darauf verzichteten oder nur selten davon Gebrauch machten. Diesem Problem setzt Sedus die Technologien temptation c speed & smart twin speed entgegen. Damit ausgestattete Tische können extrem schnell verstellt werden. In nur ca. 4 Sekunden fährt die Tischfläche von der Sitz- in die Stehposition. Das macht diese Tischmodelle zu den derzeit schnellsten der Welt.

Leichtigkeit herrscht bei Sedus auch im Bereich Stühle. Sei es der se:motion net, eine Weiterentwicklung des Erfolgsmodells mit Strickmembran oder besonders der Mehrzweckstuhl se:mood, im Design von Jörg Bernauer. Der 5-Kilo-Stuhl besteht aus recycelten Materialien und ist vielfältig einsetzbar. Die Armlehnen sind in Form eines Rundbogens in die Basisstruktur integriert, der hintere Sitzbereich der Schale ist freischwebend. Das ergibt ein Sitzgefühl wie auf einem Freischwinger, obwohl se:mood ein Vierfußmodell ist. Die Sitzschale ist aus 100 % recyceltem Kunststoff oder aus 100 % recycelbarem PET-Filz erhältlich. Ebenfalls sehr leicht (6 kg) ist se:note, der das Thema Flexibilität auf einer neuen Ebene anspricht. Das Design von aroma:id reduziert diese Arbeitsfläche mit integriertem Sitz auf das absolut Notwendigste. Das Ergebnis ist ein spaciger Monoblock als Mikroarbeitsplatz, der sich für schnelle Besprechungen, Workshops oder Pressekonferenzen eignet. Neben seinen praktischen Eigenschaften ist se:note auch durch seine Optik ein wahrer Hingucker.

App und IoT für die Sicherheit im Büro

Das in Kooperation von der Kapsch AG entwickelte System se:connects, welches bereits auf der Orgatec 2016 präsentiert wurde, erfährt nun Corona-mäßige Erweiterungen. Die Mobile-App kann jetzt auch für das Abstandsmanagement verwendet werden. Nach der Buchung eines Arbeitsplatzes können weitere Arbeitsplätze nur noch mit ausreichendem Sicherheitsabstand gebucht werden. Im Home-Office-Status kann angegeben werden, ob man im Büro verfügbar ist oder im Homeoffice arbeitet. Durch die Zugangsüberwachung lässt sich die Anzahl der Personen in einem Raum mit Hilfe von Personenzählsensoren kontrollieren und begrenzen. Wenn Mitarbeiter sich zu nahe kommen, wird etwa auf dem Smartphone durch Schall oder Vibration ein Distanz-Alarm ausgelöst. Dafür wird das Smart-Crowd-Management von Kapsch verwendet. Ebenfalls mit dem System se:connects steuerbar sind die neuen intelligenten Schließfächer. Die mit dem Internet verbundenen Schließfächer lassen sich per App oder direkt am Terminal öffnen. Dokumente können damit abteilungsübergreifend zugänglich gemacht werden. Defektes IT-Equipment kann abgegeben und Neuware kontaktlos empfangen werden – unabhängig vom Standort. Nutzer*innen wählen das Schließfach einfach aus sowie den gewünschten Workflow und die se:hub Applikation erledigt dann den Rest, verspricht Sedus.

Das Vordringen in neue Dimensionen im Büro wurde durch die mittlerweile monatelange Coronavirus-Situation beschleunigt. Der Umgang mit digitalen Hilfsmitteln ist durch die Arbeit im Homeoffice zum Alltag geworden. Wobei sich beim richtigen Einsatz der Technik noch Verbesserungspotenziale auftun. In der Zeit des Lockdowns, die wir nun in vielen Ländern wieder erleben, hat sich aber auch gezeigt, dass der direkte Kontakt zu Arbeitskolleg*innen durch Videokonferenzen niemals ersetzt werden kann. Kreativität und das informelle Lernen voneinander bekommen in der physischen Begegnung eine ganz andere Qualität. Das Arbeitsleben in der Zukunft wird eine Mischung aus Homeoffice und Büro sein. Wobei die Fahrt ins Büro zu ganz bestimmten Zwecken passieren wird. Es geht um das bewusste Treffen mit anderen. Teams werden sich – wenn auch nicht so häufig – ebenso in der Zukunft zusammensetzen. Die Büroumgebung und -möblierung muss für diese sozialen Kontakte einerseits sehr flexibel konfigurierbar sein, andererseits muss das Büro zu einem Hub werden, der besondere Qualitäten aufweist, zu einem Ort, den die Mitarbeiter*innen unbedingt aufsuchen wollen – zumindest von Zeit zu Zeit.


Hier eine Aufzeichnung des Live-Broadcasts “NEW DIMENSIONS”.

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