Mit dem Alpine Alpenglow Hy4 zündet Alpine die nächste Entwicklungsstufe in seiner ehrgeizigen Strategie und zeigt ein fahrendes Versuchslabor. Über die Phase des reinen Konzeptfahrzeugs geht dieses Auto hinaus und ist mit seinem Kohlefaser-Monocoque und 340 PS starken 2,0-Liter-4-Zylinder-Turbomotor ein praxistauglicher „Versuchsträger“. Er folgt auf das Concept Car Alpenglow, das Alpine 2022 auf dem Pariser Autosalon als Manifest für die künftige Ausrichtung der Marke in puncto Design und nachhaltiger Innovation präsentiert hatte. Und auch wenn dieses Fahrzeug für den Motorsport konzipiert ist, besitzt es großes Potenzial für die Zukunft von Straßenautomobilen.
Der Sound eines H2-Rennwagens
Am 11. Mai wird der Alpine Alpenglow Hy4 im Vorfeld des FIA-WEC-Langstreckenrennens TotalEnergies 6 Stunden von Spa-Francorchamps seine Publikumspremiere feiern. Das Rennen bietet die ideale Gelegenheit, der Öffentlichkeit (7.000 Zuschauer) zu demonstrieren, wie sich der Sound eines Rennwagens mit einem wasserstoffbetriebenen Verbrennungsmotor bewahren lässt. Diese Beweisführung wird durch das im Vergleich zum Vorgänger nochmals geschärfte Design untermauert. Der Alpine Alpenglow Hy4 soll auch während der 92. Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans am 14. und 15. Juni 2024 Demonstrationsfahrten absolvieren.
Design und Aerodynamik
„Der Alpine Alpenglow Hy4 kann nun unter Beweis stellen, was das ursprüngliche Konzeptauto visuell angedeutet hat: ein echter Rennwagen zu sein mit all dem visuellen und akustischen Ausdruck, den man erwartet“, sagt Alpine Design-Direktor Antony Villain. Die Form des Neuen folgt der Funktion – mit einer neu gestalteten Crashbox zur Absorption von Aufprallenergie, einem größeren Innenraum mit zwei Sitzen und einem höheren Aufbau, wobei die Lage der Wasserstofftanks in den Seitenkästen und hinter dem Cockpit beibehalten wurde. Die Spur wurde auf 2,10 Meter verbreitert. Die Gesamtbreite beträgt jetzt 2,15 Meter, die Länge 5,20 Meter und die Höhe 1,10 Meter.
Die aerodynamische Effizienz war ein wesentlicher Bestandteil des Designprozesses. So wurde der Frontsplitter neu gestaltet, sodass ein großer, niedriger Lufteinlass entstand. NACA-Lufteinlässe versorgen die Öl- und Wasserkühler mit Kühlluft, und der Luftansaugschnorchel für den Motor ähnelt dem eines Rennwagens. Das lange Heck erinnert an den Alpine Rennwagen A220 aus den späten 1960er-Jahren. Weiteres Kennzeichen der Alpine Alpenglow Hy4 ist der niedrige, transparente Spoiler. Der Heckdiffusor erhielt eine neue Form, um die Aerodynamik weiter zu verbessern.
Der wasserstoffbetriebene Versuchsträger basiert auf einem LMP3-Rennwagenchassis aus Kohlefaser. Unter der Karbonhaube des Alpine Alpenglow Hy4 arbeitet ein 2,0-Liter-Reihenvierzylinder mit Turbolader, der 250 kW/340 PS leistet. Das Triebwerk verfügt über Wasserstoff-Direkteinspritzung mit 40 bar Druck und Wassereinspritzung zur Reduzierung der NOx-Emissionen. Es erreicht eine maximale Drehzahl von 7.000 U/min und überträgt seine Kraft über ein sequenzielles Renngetriebe mit Fliehkraftkupplung an die Antriebsräder. Die Leistung ist vergleichbar mit der eines Benzinmotors, die Höchstgeschwindigkeit beträgt etwa 270 km/h.
Vorteile von Wasserstoff
Die beiden wichtigsten Lösungen für Wasserstoffantriebe sind die Brennstoffzelle, die Strom für einen Elektromotor erzeugt, und der direkt mit Wasserstoff betriebene Verbrennungsmotor. Alpine hat sich für Letzteren entschieden, da er für einen Rennwagen eine Reihe von Vorteilen mit sich bringt: ein Fahrgefühl wie bei einem Benzinmotor, die spezifische Leistung, der ausgezeichnete Wirkungsgrad bei hoher Belastung und der geringere Kühlungsbedarf, da die Wärme über den Auspuff und nicht über die Kühler abgeleitet wird. Schließlich ist es der Sound, der perfekt zur Rennsportphilosophie von Alpine passt.