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Artefakte der Zukunft – nendo makes. Daniel breaks

von Markus Schraml

Nach dem Motto „nendo makes. Daniel breaks“ bringt das japanische Designstudio nendo ein Gemeinschaftsprojekt mit dem New Yorker Künstler Daniel Arsham zur Mailänder Designwoche. Das Konzept sieht vor, dass von nendo kreierte Objekte von Arsham teilweise zertrümmert werden und dadurch neue Funktionen und Bedeutungen entstehen. Damit folgt dieses Projekt dem künstlerischen Ansatz von Arsham, den er als „Fiktionale Archäologie“ bezeichnet. Dabei geht es um das teilweise Zerbrechen alltäglicher Dinge, um dadurch neue Artefakte zu schaffen, die wie ein Blick in die Zukunft und von dort in die eigene Vergangenheit wirken.

Die Eigenschaft, dass Dinge mehrfach verwendet werden können, findet sich auch in der japanischen Handwerkskunst, wenngleich in einer sehr viel weniger martialischen Art. Beispielsweise Holzkonstruktionen, die wieder leicht zerlegt werden können oder Fässer, die aus (alten) Holzbrettern bestehen, die nur von einem Metallring zusammengehalten werden. Generell wird das Thema des umgekehrten Kreierens durch Zerlegen oder Brechen von nendo immer wieder untersucht.

Im Kunstprojekt „nendo makes. Daniel breaks“ trifft also ein Künstler, der Neues kreiert, indem er zertrümmert auf einen Designer (nendo-Chef Oki Sato), der Dinge schafft, nur damit diese (zum Teil) wiederum zertrümmert werden. Wobei das Zertrümmern oder Brechen durch Arsham in sehr kontrollierter Form passiert, sodass moderne Artefakte entstehen, die einen mitunter verunsichernden Blick in die Zukunft offenbaren. Der Kern eines Designstudios hingegen ist es, Objekte in der Gegenwart zu schaffen, die aber in die Zukunft weisen, indem sie sie erschaffen. Vor allem das Kreativteam von nendo gestaltet mit der kontinuierlichen Neuinterpretation und somit Neuerfindung von Alltagsobjekten den Weg in unsere Zukunft entscheidend mit.

Die Ausstellung „Break to Make“ kann bei freiem Eintritt und Anmeldung im nendo Milan Office (Pinamonte da Vimercate, 4) von 18. bis 23. April (10 – 19 Uhr) besucht werden. Übrigens hat dieses Projekt auch eine ökonomische Komponente, denn es wurden Merchandising-Produkte geschaffen, die von Interessierten erworben werden können: T-Shirts (grau oder weiß), Baseballkappen und Schlüsselanhänger in Form des Arsham/nendo-Kombilogos.


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