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Neue Leuchten auf der Milan Design Week

von Markus Schraml
Clam, Ahm & Lund, Fritz Hansen

Im Rahmen der Mailänder Designwoche 2021 wurden auch brandneue Leuchten präsentiert. Eine davon stammt vom jungen dänischen Designerinnenduo Ahm & Lund und heißt „Clam“. Damit hatten sie 2019 den ersten Platz in der Kategorie Beleuchtung bei „Denmark’s Next Classic“ gewonnen, einem TV-Wettbewerb, bei dem zukünftige Klassiker des dänischen Designs gekürt werden. Nun bringt Fritz Hansen diese Leuchte auf den Markt.

„Clam“ ist eine Pendelleuchte aus Opalglas, deren Formensprache von Muscheln inspiriert ist. Das Prinzip folgt dem einer ihre Perle schützenden Auster. Sie kann sich öffnen und schließen. Damit das Design nahtlos funktioniert, müssen zwei große mundgeblasene Lampenschirme in Symmetrie und Gewicht perfekt aufeinander abgestimmt sein. Das war für die Kunsthandwerker von Fritz Hansen eine Herausforderung. Christian Andresen, Design und Brand Ambassador von Fritz Hansen sieht den Reiz dieses Entwurfs in seinem schlicht-eleganten Aussehen, hinter dem jedoch einiges an technischer Komplexität stecke.

Die „Muschel“, welche die „Lichtperle“ umschließt, lässt sich öffnen und schließen. Foto © Nicklas Ingemann

Ein tiefes Verständnis für Materialien

Der interne Diffusor erzeugt blendfreies Licht und sorgt für viel Atmosphäre. Um den unteren Schirm zu öffnen oder zu schließen, muss ein kleiner Messingknopf von Hand betätigt werden. Dadurch kann die Lichtstimmung angepasst werden. Das Design des Knopfes ist von antiken Gaslampen inspiriert. „Clam“ soll ab Oktober 2021 erhältlich sein.

Ahm & Lund ist ein von der Designerin Isabel Ahm und der Tischlerin Signe Lund gegründetes Kopenhagener Designstudio. Die beiden arbeiten an der Schnittstelle von Handwerk und Design. Ihnen ist ästhetisches, nachhaltiges und langlebiges Design wichtig. Die Produkte von Ahm & Lund vermitteln ein grundlegendes Verständnis für die Bedeutung von Materialien.

Große mundgeblasene Glasschirme und eine ausgewogene Formgebung machen diesen Entwurf von Ahm & Lund zu etwas Besonderem. Foto © Egon Gade Photography

Ombré-Effekte im Wohnzimmer

Das venezianische Familienunternehmen Lodes stellt in Mailand ein weiteres Ergebnis der Zusammenarbeit mit Luca Nichetto vor. Nichetto, ebenfalls Venezianer mit Wohnsitz Stockholm, hat mit der Stehleuchte „Croma“ nun bereits den vierten Entwurf für Lodes abgeliefert. Der Name nimmt Bezug auf die Chromatik, die in der tonalen Musik die „Umfärbung“ diatonischer Tonstufen beschreibt. Tatsächlich sind es die Farbchangierungen in einigen Ausführungen, die dieses langgezogene kompakte Objekt interessant machen. Ansonsten gleicht das Ganze eher einem spacigen Ofenrohr.

Praktisch ist, dass Nichetto hier keinen Bodenschalter verwendet, sondern einen Ring auf halber Höhe des Gestells vorsieht. Dadurch ist es für Nutzer*innen einfach, das LED-Modul zu steuern und die Dimmfunktion zu nutzen. Croma ist in vier Ausführungen erhältlich: Die metallischen Ombré-Effekte, die zu den neuen Farbvarianten von Lodes zählen, verlaufen von Grün zu Schwarz und von Bronze zu Nickel. Dieser Farbverlauf erinnert daran, wie Licht an einer Wand nach oben gestrahlt wird. Die beiden matten Farbtöne in monochromem Weiß und Schwarz haben eine strukturierte Oberfläche.

Nach einem Rebranding im letzten Jahr, als das Familienunternehmen sein 70-jähriges Bestehen feierte, legt Lodes weiterhin Wert auf zugängliches, funktionales Design. Mit dem Engagement von Designern wie Luca Nichetto aber auch Patrick Norguet oder Marco Dessí gelingt es, über die eigene Glas-Expertise hinauszugehen und sowohl ästhetisch als auch im Material sowie technologisch neue Wege zu beschreiten.


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