Der Sommer ist die beste Zeit, um die Tage im Freien zu verbringen – sei es unterwegs oder zu Hause. Wer ein Stück Garten sein eigen nennen darf, gehört zu den Privilegierten, wobei dann natürlich die Frage nach den geeigneten Möbeln auftaucht. Der Trend in diesem Bereich geht seit einigen Jahren hin zu mehr Komfort. Die Bequemlichkeit spielt also nicht nur in den eigenen vier Wänden, sondern auch davor und rundherum eine immer größere Rolle. Im Folgenden präsentiert FORMFAKTOR einige Highlights für die diesjährige Outdoor-Saison, die auch noch im nächsten Jahr ihre Gültigkeit bewahren werden.
Bei Komfort für den Außenbereich kommt das bequeme Sitzen bzw. Liegen an erster Stelle. Eine ausgezeichnete und noch dazu witzige Unterlage dafür stellt Kenneth Cobonpue mit dem „Croissant“-Sofa für draußen vor. Die niedrigen Armlehnen laden zum Relaxen ein. Sanfte, abgerundete Formen umrahmen die Sitzfläche, üppige Kissen sorgen für Bequemlichkeit. Diesen Hingucker gibt es übrigens nicht nur für Outdoor (Material Polimero), sondern auch für drinnen (Material: Abaca). Das „Chelsea“-Sofa von Unopiù übt sich hingegen in vornehmer, ja klassischer Zurückhaltung. Ideal für intime Ecken, um sich zurückzuziehen und den Sonnenuntergang zu genießen.
Das „Croissant“-Sofa ist ein Hingucker, nicht nur im Freien. © Kenneth Cobonpue
Klassische Vertrautheit: Chelsea-Sofa von Unopiù. Foto © Francesco Caredda
Romantik und Spaß
Die nächste Stufe des Komforts bilden Daybeds. Das „Daydream“-Daybed, das Richard Frinier für Dedon designt hat, lädt genau dazu ein – zum Tagträumen. Umgeben von geschwungenen Linien, großzügigen Proportionen und feinem Wiener Geflecht lässt es sich auf diesem Möbel aber nicht nur träumen, sondern auch ein Buch lesen oder einem Plausch zu zweit frönen. Zum 20-jährigen Jubiläum ist die Kollektion im frischen Farbton citrine erhältlich. „Inspiriert wurde Daydream von den romantischen Erzählungen aus ‘Tausendundeine Nacht’ — den magischen, fliegenden Teppichfahrten am sternenklaren Nachthimmel und den exotischen, luxuriösen Orten der Entspannung“, so Frinier.
Ein Klassiker für das Leben im Freien in Strandnähe ist der Strandkorb. Garpa hat mit Sinfonia Bleu einen Strandkorb im Angebot, der auch im Garten oder auf der Terrasse gute Figur macht. Eine Kombination aus massivem Teakholz und Kunststoffgeflecht sogt für Wetterfestigkeit.
20 Jahre Tagträumen – Daydream feiert Geburtstag. © Dedon
Hochwertiger Strandkorb im exklusiven Sinfonia Bleu Dessin von Garpa. © Garpa
Der chinesische Outdoorspezialist KUNDESIGN hat sich in den letzten Jahren zu einem fixen Player gemausert. Der Wings-Drehstuhl ist auf Interaktion ausgelegt, denn der Sitz kann um 360 Grad gedreht werden. Die schwebende Rotation macht Spaß und vermittelt ein Gefühl der Freiheit. Die schirmförmige, gewebte Basis an der Unterseite des Stuhls schafft ein optisches Gleichgewicht zwischen Rücken- und Armlehnen sowie Basis.
Vom Sitzen zum Liegen
Nicht nur wenn der Garten über einen Pool oder ein Schwimmbecken verfügt, generell bringen Sonnenliegen die Entspannung auf den Höhepunkt. Ein schönes Beispiel kommt von Fast: Der italienische Outdoorhersteller hat seine Solaris-Kollektion um eine Sonnenliege mit Sonnendach erweitert (Design: Alberto Lievore). Die Liege ist mit Batyline Elios Sling bezogen, einem Gewebe aus drei PVC-Schüssen und Chenillegarn. Erhältlich mit und ohne Räder sowie mit einer in vier Positionen verstellbaren Rückenlehne kann die Liege auch mit einer Ablage aus gebleichter Eiche ausgestattet werden. Das quadratische Sonnendach mit Sockel aus Aluminium wird von einer Stange aus rostfreiem Stahl getragen und kann mit demselben Stoff wie das Liegekissen bezogen werden. Die Abdeckung ist mit einer Öse befestigt und leicht abnehmbar. Sie kann um 180° gedreht werden.
Die umfangreiche Chelsea-Kollektion von Unopiù (siehe oben) hält auch eine Sonnenliege bereit. Der Sunlounger besteht aus Teakholz und verfügt über eine verstellbare Rückenlehe, einen klappbaren Fußteil sowie Räder.
Fast hat seine Solaris-Kollektion um eine Sonnenliege mit Sonnendach erweitert. © Fast Spa
Sonnenliege aus der Chelsea-Kollektion von Unopiù. Foto © Francesco Caredda
Im Freien speisen
Was gibt es Schöneres, als im Freien zu speisen. Die Grundausstattung dafür sind Tisch und Stühle. Von der spanischen Marke Diabla, die für ihre außergewöhnlichen Werbefotos bekannt ist, gibt es die Easy-Stuhlkollektion (siehe auch Aufmacher-Foto). Das sind Stühle mit und ohne Armlehnen sowie ein Hocker. Wie der Name bereits zum Ausdruck bringt, handelt es sich um äußerst leichte Möbelstücke – sowohl visuell als auch physisch (Material: pulverbeschichtetes Aluminium). Design: Rocío Gambín. Im Unterschied dazu verströmt der Luton-Armlehnstuhl von Garpa traditionelle Eleganz. Das dafür verwendete Teakholz kommt zum überwiegenden Teil direkt von FSC®-zertifizierten und vor über 40 Jahren angelegten Plantagen aus Südamerika. Plantagenteak aus Indonesien wird ausschließlich über die staatliche Forstwirtschaft gekauft. Teakplantagen gibt es dort in nennenswertem Umfang und Alter nur auf der Insel Java. Seit 1880 wurden diese Wirtschaftswälder in staatlicher Verwaltung aufgebaut.
Leichtigkeit ist das Grundthema des EASY-Stuhls mit Armlehnen von Diabla. © annacasanova.es
Der Luton-Armlehnstuhl von Garpa kann gestapelt werden. © www.heiner-orth.de
Im Freien kann nicht nur gemütlich gegessen werden, auch die Zubereitung der speisen findet immer öfter dort statt. Dazu gibt es unterschiedliche Angebote von Outdoorküchen – von groß und fast schon professionell bis hin zu klein und raffiniert. Letzteres Thema hat Ethimo gemeinsam mit Gordon Guillaumier auf bestechende Art und Weise umgesetzt. Mit einer Höhe von 95 cm und einem Durchmesser von 75 cm besteht Outdoorküche „Phil“ aus einem einzigen zylindrischen Metallunterschrank. Er kann in drei Konfigurationen aufgebaut werden: mit Spüle, mit Induktionskochfeld und mit Grill. Diese „kreisförmigen Inseln“ können in ihren verschiedenen Funktionen koexistieren und dabei einen zirkulären Nutzungsablauf erzeugen, oder sie können für sich alleine stehen. Ohne Zweifel ist dies eine neue Idee der Küche, die in ihrer Kompaktheit und Raffinesse darauf verweist, dass sich alle Beteiligten lange darüber Gedanken gemacht und sich mit der Frage beschäftigt haben, wie Außenbereiche gelebt und erlebt werden können.
Dank des Volumens und der technischen Eigenschaften konzentriert die Küche „Phil“ die primären Aktivitäten des Kochens auf kleinem Raum in ergonomischer Weise und gewährleistet maximale Funktionalität. © Ethimo
Kleinmöbel und Accessoires sind auch im Außenbereich wichtig. Ein praktischer kleiner Helfer ist zum Beispiel der „Ninfea“-Servierwagen von Fast. Design: Alberto Lievore. © Fast Spa
Auch Teppiche wandern nach draußen: Warli hat Plein Sud extra dafür geschaffen. Design: Paolo Zani. Im Bild ist „Nimes“ zu sehen, ein handgewebter Teppich aus wasserfester Faser. Foto © Federico Laddaga
Lichtlösungen für draußen
Abends, wenn die Temperatur kühler und die Luft frischer wird, lohnt sich der Aufenthalt im Freien umso mehr. Damit die Stimmung passt bzw. der Weg zurück ins Haus leicht zu finden ist, braucht es dezente Beleuchtung. Romantisches Flair schaffen beispielsweise die „Dots“ von Vibia in ihrer Outdoorversion. Die von Martín Azúa entworfene Kollektion besteht aus einer Reihe kompakter, zylindrischer Leuchten, die eine subtile, diffuse Beleuchtung auf vertikalen und horizontalen Flächen bieten. Für Masiero haben Favaretto&Partners die Outdoor-Leuchtenkollektion Cordea konzipiert. Auch wenn diese Leuchte von den Zeichen der industriellen Welt inspiriert ist, wird die rationale Kühle durch Kombinationen von Materialien, Oberflächen und Farben abgemildert.
Mit Dots Outdoor können Außenbereiche genau nach Wunsch gestaltet werden. © Vibia
Die moderne Designinterpretation der ikonischen Leuchten industrieller Lagerhallen. Design: Favaretto&Partners. In der Tischleuchten-Version verliert sich der Industrie-Charakter ein Stück weit. © Masiero
Spiel und Spaß im Freien können vielfältige Formen annehmen. Beides wird von den Spieltischen des Unternehmens FAS Pendezza offeriert. Egal ob Tischtennis oder Tischfußball, die Arbeit der Art Direktoren von Basaglia + Rota Nodari hat diesen traditionellen Spielen bzw. den Tischen einen Platz in der Designwelt erobert. Einige der Modelle können auch im Außenbereich aufgestellt werden. Darunter ist der Tischfußballtisch „Ciclope Capri“, eine Spezialedition als Hommage an die „spiaggina“-Autos der 1950er-Jahre. Hellblaue Farbe, helle Holzeinsätze und das bedruckte Korbgeflecht der Spielfläche machen Lust auf ein Spiel. Und wird einmal nicht gespielt, kann der Tisch abgedeckt und als zusätzliche Abstellfläche für z. B. Getränke verwendet werden. Dieses Modell ist ein Tribut der Firma aus Bergamo an Neapel und das Meer.
