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Plastik als Ressource – Ro Plastic Prize

von redaktion
Ro Plastic Prize

Der negative Einfluss, den die Massenproduktion von billigem Plastik auf unseren Planeten ausübt, ist mittlerweile so augenscheinlich, dass immer mehr Gruppen der Gesellschaft Initiativen starten, die diesem Problem begegnen wollen. Sei es mit Aufräumaktionen in den Ozeanen, Verboten für Wegwerfplastik oder mit Aktivitäten, die auf die prekäre Situation aufmerksam machen. In letztere Kategorie fällt der Ro Plastic Prize, den die Mailänder Galeristin und Ikone der internationalen Designszene Rossana Orlandi ins Leben gerufen hat und der während der Mailänder Designwoche erstmals verliehen wurde. Er ist teil von Orlandis Initiative „GuiltlessPlastic“. Aus den 300 eingereichten Projekten wurden von einer internationalen Jury über eine Finalrunde Sieger in drei Kategorien ausgewählt. Den von Rossana Orlandi gestifteten Design-Preis gewann Alexander Schul mit einem Stuhl, der komplett aus recyceltem Plastik hergestellt wird. Orlandi: „Ich hoffe, dieses Projekt stimuliert das Bewusstsein der Menschen für dieses ernste Thema und bringt sie dazu, ihren Lebensstil zu ändern. Es gilt, den Missbrauch von Plastik und die falsche Entsorgung zu verhindern, bevor es Meer und Land völlig kontaminiert.“

Die Kategorie „Home textiles“, gestiftet von Econyl by Aquafil, gewannen Hend Riad und Mariam Hazem vom ägyptischen Reform Studio mit ihrem Projekt Plastex, einer Textillinie, die aus wiederverwendeten Plastiktüten produziert wird. Den Sieg in der „Conscious innovation“-Kategorie (Partner: illy) errang die niederländische Precious Plastic-Community für ihre Open source Video-Tutorials über Plastik-Recycling. Die vierte Kategorie „Packaging solutions“ (Partner: The Bicester Village Shopping Collection by Value Retail) wurde nicht vergeben, da keine der Einreichungen den Anforderungen der Ausschreibung gerecht wurde. Die 3 Gewinner erhalten jeweils 10.000 Euro Preisgeld und der Preis für die Verpackungslösungen wird mit einer neuen Deadline erneut ausgeschrieben.

Ein weiterer Sieger, Matej Janskj mit seinem Urban Play Furniture Projekt, gewann eine Öko-Design-Beratung in Form eines Life Cycle Assessments von Demetra.net. Special Mentions wurden für das Pretty Plastic Projekt der niederländischen Firma SLA + overtreders w. und für den „Hunter-Gatherer in the Anthropocene“, einem Kajak von Zoe Jo Rae (GB) ausgesprochen.

Ebenfalls unter dem Schirm von „GuiltlessPlastic“ setzte Rossana Orlandi 2019 mit der Ausstellung Ro Plastic-Master‘s Pieces einen weiteren Schwerpunkt. 29 international bekannte Designer*innen hatten dafür einzigartige Stücke aus recyceltem Plastik kreiert. Die Installation von Studio Vudafieri / Saverino Partners war im Railway Pavilion des Museo Scienza e Tecnologia Leonardo da Vinci zu sehen. Teilnehmende Designer*innen, Künstler*innen und Architekten*innen waren Massimiliano Adami, William Amor, Nacho Carbonell, Matteo Cibic, Enrico Marone Cinzano, Jacopo Foggini, Formafantasma, Barnaba Fornasetti, Maurizio Galimberti, Jaime Hayon, Piet Hein Eek, Thierry Jeannot, Studio Job, Max Lamb, Piero Lissoni, Massimiliano Locatelli, Fernando Mastrangelo, Alessandro Mendini, Lucio Micheletti, Brodie Neill, Fabio Novembre, Italo Rota, James Shaw, Studio Nucleo, Patricia Urquiola, Dirk Vander Kooij, Tiziano Vudafieri, Marcel Wanders und Nika Zupanc.

Neben den „Meisterstücken“ wurden auch drei Videos der Universià IULM gezeigt, die den Kindern das korrekte Recycling von Plastik näher bringen sollen (Unterstützer: Acqua Dynamo). Weiters wurde die Seabin der Precious Plastic Initiative präsentiert. Der schwimmende Container kann in Häfen oder Marinas installiert werden und ist dazu in der Lage pro Jahr bis zu einer halben Tonne Plastikmüll aufzunehmen – inklusive Mikroplastik und Mikrofasern.

Plastik, das nicht richtig entsorgt wird, ist Gift für die Natur. Nicht nur für die Meere auch für das Land. Plastikmüll ist die größte verfügbare Ressource. Nur 6 % der Plastikprodukte in Europa werden aus recyceltem Plastik hergestellt. GuiltlessPlastic kann helfen, diesen Status quo zu verbessern und die internationale Design-Community anzutreiben.

Rossana Orlandi

 

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