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Zukunft der Messebranche

von Markus Schraml
Shanghai Intelligent Building Technology

Wie sieht die Zukunft von Messen aus? Nach einem halben Jahr voller Absagen, stellen sich viele die Frage, wie Messen künftig organisiert werden müssen, um stattfinden zu können. Welche Hygienemaßnahmen müssen getroffen werden, und wie sieht es generell mit der Akzeptanz seitens der Aussteller und Besucher*innen aus, überhaupt wieder auf einem Fleck zusammenzukommen. Die Coronavirus-Pandemie begann in China, deshalb ist man dort in der Entwicklung einige Monate voraus. Es lohnt also ein Blick gen Osten, um die Frage der Möglichkeit zukünftiger Großveranstaltungen besser beurteilen zu können.

Von 2. bis 4. September fand in Shanghai die Shanghai Intelligent Building Technology gemeinsam mit der Shanghai Smart Home Technology sowie der Parking China statt. Dies waren die ersten Messen im Bereich Bautechnologien, die in Asien in Zeiten von COVID-19 wieder über die Bühne gingen. Hier die Fakten: 25.837 Fachbesucher, 208 Aussteller auf rund 20.000 m². Selbstverständlich – möchte man sagen – konzentrierte sich die thematische Ausrichtung auf die Bewältigung der Coronavirus-Pandemie. Technologien wie IoT, Künstliche Intelligenz, Robotik, Smart Office, Smart Cities, Smart Home, 5G oder Big Data sowie und vor allem Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungslösungen sind bestens dazu geeignet, einen entscheidenden Beitrag zu leisten.

Mitorganisator dieses Messe-Trios war die Hongkong-Abteilung der Messe Frankfurt. „Was dieses Jahr interessant war, sind die Branchentrends, die aus der Pandemie hervorgegangen sind. Zum Beispiel wurde der Wert besser vernetzter Gebäude und Büros durch eine neue Norm für die Arbeit von zu Hause aus hervorgehoben. Außerdem verbringen die Menschen mehr Zeit in ihren Wohnräumen. Dies hat wiederum zu einer steigenden Nachfrage nach intelligenten Technologien geführt, die zur Verbesserung des Lebens- und Arbeitsumfelds eingesetzt werden können“, sagt Lucia Wong, stellvertretende Geschäftsführerin der Messe Frankfurt in Hongkong.

Schon in den vergangenen Jahren hat sich das Rahmenprogramm (Vorträge, Talks) als immer wichtiger herausgestellt. Die Krise verlangte nach schnellen und zum Teil radikalen Veränderungen. Um hier am Ball zu bleiben, ist Wissensaustausch essenziell. Deshalb war ein Highlight der Veranstaltung auch ein Forum, das von der Intelligent Branch of China Engineering & Consulting Association organisiert wurde. Das übergeordnete Thema war „die intelligente Bauindustrie“ und wie diese in einer Zeit nach der Pandemie aussehen wird.

Die Messeveranstalter sehen diesen „Probelauf“ in Shanghai natürlich als vielversprechenden Erfolg. So meint Wolfgang Marzin, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Frankfurt: „Das schafft große Hoffnung. Wir müssen lernen, mit der Situation umzugehen und gerade jetzt Industrieplattformen zu stärken, die wir gemeinsam über Jahre aufgebaut haben. Die Alternative wäre Stillstand. Und der tut niemandem gut. Wir wollen mit dem richtigen Maß voranschreiten – analysieren, testen, verändern. Die menschliche Begegnung ist nicht zu ersetzen. Darüber hinaus zwingt uns niemand, zu wählen. Also warum nicht das Beste aus physischer Begegnung und digitaler Ergänzung zu unser aller Vorteil ausbauen?“ Einen Eindruck vom Messetrio und wie sich der Ablauf gestaltete, können Bilder besser als Worte vermitteln. Machen Sie sich selbst ein Bild!

Der nächste große Test im Messegeschehen ist die Design Shanghai, die ja auf Ende November 2020 verschoben wurde und nach wie vor stattfinden soll. Im Unterschied zu diversen Design Weeks, die aufgrund ihres dezentralen Charakters durchgeführt werden können (wenn auch in veränderter, teils digitaler Form), ist die Design Shanghai im Kern eine Messe. Man darf gespannt sein.


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