Einen signifikanten Anteil am Inhaltsspektrum von FORMFAKTOR haben exklusive Interviews mit Designern, Architekten und wichtigen Persönlichkeiten der Kreativbranche. Nun neigt sich 2023 seinem Ende zu, was uns die Gelegenheit gibt, auf die besten Interviews des Jahres zurückzublicken. An der Spitze unserer TOP 10-Liste rangiert der japanische Designer Oki Sato. FORMFAKTOR traf den CEO und Chefdesigner von nendo in Mailand und sprach mit ihm unter anderem über kleine Ideen, die man wachsen lassen müsse sowie über das fortschreitende Aussterben alter Handwerkstechniken.
Der französische Designer Ronan Bouroullec gehört zusammen mit seinem Bruder Erwan zu den weltweit bekanntesten Möbelgestaltern. Neben seiner Rolle als Designer beschäftigt sich Ronan schon immer auch mit Kunst. Konkret mit dem Zeichen, das er von Kindheit an betreibt. Lange Zeit galt ihm diese Tätigkeit als eine Art meditativer Ausgleich, in den letzten Jahren allerdings trat er mit dem Zeichnen immer stärker in die Öffentlichkeit. FORMFAKTOR sprach mit Ronan Bouroullec über die Freiheit beim Zeichnen und die Ähnlichkeit von Kochen und Design.
William Li, CEO der chinesischen Automarke NIO, hat unlängst angekündigt, eine neue Linie mit leistbaren Fahrzeugen auf den Markt bringen zu wollen. Einstweilen punktet NIO auch in Europa mit hervorragend designten teuren Modellen sowie einem speziellen Batterietauschsystem. Für die Gestaltung der Autos ist Chefdesigner Kris Tomasson hauptverantwortlich. Wir sprachen mit dem US-Amerikaner über die Kernwerte von NIO, seinen holistischen Designansatz und das Auto als Second Living Room.
Über die Zukunft der Mobilität abseits des Individualverkehrs auf vier Rädern befragte FORMFAKTOR den Mobilitätsfachmann Daniel Huber, der mit seinem Team bei der Strategie- und Designagentur moodley zum Beispiel das „Siemens one for all“-Konzept entwickelt hat. Huber hält viel von der Bahn, aber noch mehr von der Verknüpfung aller verfügbaren Mobilitätsformen. Im ausführlichen FORMFAKTOR-Interview sprach er über radikal andere Stadtplanungen, das Verschwinden von parkenden Autos aus dem Stadtbild und die mangelnde Offenheit gegenüber Neuem.
Die US-amerikanische Architektin, Designerin, Unternehmerin und Professorin Felicia Ferrone gründete ihre Marke fferrone im Jahr 2010 in Chicago. 2018 folgte eine Außenstelle ihres Unternehmens in Mailand. In der norditalienischen Metropole fand 2023 auch ihre erste Einzelausstellung statt. Unter dem Titel „STILL NOW. The Dinner“ bereitete sie ein visuelles Fest und wählte dafür das Ambiente der Villa Mirabello, ein bauhistorisches Juwel aus dem 15. Jahrhundert. Felicia Ferrone philosophierte im FORMFAKTOR-Exklusivinterview über die emotionale Kraft von Objekten, über das Infragestellen von Archetypen und das Durcheinander in der zeitlichen Einordnung, wenn Historisches und Zeitgenössisches zusammenkommt.
Ebenfalls in Mailand traf FORMFAKTOR die US-Amerikanerin Lindsey Adelman. Sie designt Leuchten und präsentierte unter dem Titel „Soft Opening“ eine Reihe von experimentellen Kreationen. Diese sind aus einer Initiative Adelmans, dem LaLAB hervorgegangen. Dieser Studioableger soll eine Plattform für freieres Arbeiten sein. An frei hängenden, ausbalancierten Gebilden, echten Mobile, arrangiert sie unterschiedlichste Elemente aus Stein, Metall, Keramik oder Glas. Jedes Mobile besteht aus drei bis vier Elementen, die aus einer Palette von einem Dutzend verschiedener Objekte ausgewählt wurden. Im Interview legte Adelman ihre Gedanken über die Ganzheitlichkeit der Natur und Spiritualität frei. Zudem sprach sie über die Wichtigkeit von Zeiten, in denen man nicht arbeitet.
Einen weiten Blick in die Vergangenheit und gleichzeitig in die Zukunft warfen wir mit Prof. Nikolaus Hafermaas, Managing Partner | Creation der Berliner Branding- und Innovationsagentur Graft Brandlab. Das Team arbeitet an einer Ausstellung über Dinosaurier, die im August 2024 im US-amerikanischen Nevada Museum of Art eröffnet werden soll. Dabei geht es um die Geschichte der Ichthyosaurier, den größten Lebewesen aller Zeiten. Die Agentur hat dafür ein multimediales Ausstellungskonzept entwickelt. Im FORMFAKTOR-Exklusivinterview berichtet Hafermaas von räumlichen und skulpturalen Designtechniken sowie Augmented- und Virtual-Reality-Elementen, die eine Brücke aus der Vergangenheit in die Gegenwart schlagen.
Vor fünf Jahren gründete Barbara Gollackner ihr eigenes Studio. Der Ausbildungsweg der Salzburgerin führte ins Textil-, Produkt- und Möbeldesign. Mit der Zeit entwickelte Gollackner einen tiefgehenden Gestaltungsansatz, mit dem sie stets hinter die Kulissen des schönen Scheins blickt. Dabei trifft sie immer wieder auf Themen wie Überfluss und Nachhaltigkeit. Einen neuen Aspekt in diesem Spannungsfeld greift sie mit ihrer Kollektion R.I.B (Rest in Beauty) auf. Es ist eine Serie von kleinen Tischen, die aus Restmaterialien bestehen. Im FORMFAKTOR-Exklusivinterview spricht Gollackner über die Gründung des eigenen Designstudios, nachteilige Kompromisslösungen und ihre Vorliebe für den kleinen Maßstab.
Dem Gründer und CEO des tschechischen Leuchtenherstellers Lasvit Leon Jakimič geht es um die Verschmelzung von böhmischer Glastradition und Moderne. Und um eine Weiterentwicklung des handwerklichen Know-hows, das dahinter steht. Dass daraus Kreationen entstehen, die luxuriösen Innenräumen rund um den Globus Glanz verleihen, ist den Ideen renommierter Designer, Architekten und Künstler wie Kengo Kuma, Oki Sato (nendo), Yabu Pushelberg, David Rockwell oder Art Director Maxim Velčovský zu verdanken. Gleichzeitig ist das Wissen der Handwerker (vor allem der Glasbläser) von entscheidender Bedeutung. Die Wichtigkeit dieses Zusammenspiels von Designern und Handwerkern betont Leon Jakimič im FORMFAKTOR-Exklusivinterview immer wieder.
Im Zuge der Glas-Ausstellung „Ashes & Sand“ auf Schloss Hollenegg in der Steiermark (Österreich) führte Initiatorin und Kuratorin Alice Stori Liechtenstein FORMFAKTOR-Chefredakteur Markus Schraml durch die alterwürdigen Räumlichkeiten. Zu sehen waren historische Gläser aus den Beständen des Schlosses sowie Glasprojekte zeitgenössischer Kreativer, die teilweise während der Residenzen, die seit 2015 veranstaltet werden, entstanden sind. Während des Rundgangs gab Liechtenstein Einblicke in die verschiedensten Projekte und deren Hintergründe. Dem Thema Glas wird im kommenden Jahr die Beschäftigung mit dem Material Holz folgen. Dieser Fokus auf die unterschiedlichsten Materialwelten ist dem Eindruck Liechtensteins geschuldet, dass viele Menschen, vor allem Kinder, sehr wenig darüber wissen – vor allem von der Herstellung und Bearbeitung. Die nächste Ausstellung mit dem Titel „Wood Land“ ist für Mai 2024 geplant.
Aus Anlass dieses Rückblicks wünscht das FORMFAKTOR-Team Frohe Weihnachten und einen relaxten oder feuchtfröhlichen (je nach Gusto) Wechsel ins Jahr 2024.